Lacrimas Profundere: Antiadore (2013) Book Cover Lacrimas Profundere: Antiadore (2013)
Napalm Records (Universal)
24.05.2013

Tracklist:

01. My Release in Pain
02. Antiadore
03. What I m Not
04. All For Nothing
05. Dead To Me
06. Abandon
07. Still In Need
08. Deny For Now
09. Head Held High
10. My Chest
11. Remembrance Song
12. A Sigh
13. Words (Bonustrack)
14. Doomed and Unarmed (Bonustrack)

Lacrimas Profundere gehören zum festen Bestandteil der schwarzen Szene. Seit nunmehr 20 Jahren treiben sich die Jungs auf dunklen Festivals und in zwielichtigen Clubs umher, doch mit dem neuen Album zeigt man erstmals, was Härte und Tiefgründigkeit im modernen Goth-Rock zu bedeuten hat. Das neue Album kommt deutlich härter und dunkler daher, dabei jedoch sehr traditioniell. Ein Gegensatz, der im Falle Lacrimas Profundere keiner sein muss.

Schon der erste Song „My release in Pain“ macht unmissverständlich klar, wohin die Reise geht. Harte Gitarren-Riffs, dazu eine Gesangsstimme, die direkt aus der Hölle zu kommen scheint. So lässt man sich gern die Sommerabende verdunkeln. „ Antiadore“, besticht durch einen Ohrwurm-verdächtigen Charakter. Völlig zu Recht der Titelsong. Eine schön rockige Nummer, die auch Freunden der „69 eyes“ gut gefallen sollte. „What i’m not“ gehört in die Kategorie sanfter Goth-Rock. Der Refrain ist eingängig und die Gitarren überzeugen völlig. „All for nothing“ beschreibt ein Gefühl, das wir wohl alle schon mal erlebt haben.  Die völlige Leere nach einem Abschied und Verzweiflung gießen die Jungs gekonnt in eine schwere Gothic-Metal Nummer.  Viel besser kann man diese Emotionen nicht in Klänge umwandeln.

„dead to me“ ist eine sehr untypische Komposition, die man in dieser Form eher von Bands wie Nightwish erwartet hätte. Einfach kraftvoll und schnell mit hypnotischem Gesang schaffen es die Oberbayern ihre Fan Base weiter zu vergrößern. „Abandon“ beginnt mit schweren Gitarrenriffs, wenn das Schlagzeug einsetzt, glaubt man in einem Death Metal Song gelandet zu sein. Die Stimme von Roberto schafft es jedoch diese Gegensätze zu einer schwarz-glänzenden Gothic-Hymne zu schmieden. Besser geht’s wirklich nicht, so klingt moderner Gothic Rock.

„Still in need“  und „Head Held high“ sind die beiden Balladen des Albums, die teilweise sehr schwermütig daherkommen, aber etwas Melancholie hat ja bekannter Weise noch niemanden geschadet. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.  In eine ganz andere Kerbe schlägt „deny for now“. Leichte Keyboard-Klänge erschaffen eine Leichtigkeit und steigern unweigerlich die Vorfreude auf die Sommerfestivals.  „my chest“ ist ein sanfter, ruhiger Song, der jedoch durch einige Höhepunkte zu begeistern weiß. Selten hat man eine Band so vielseitig gehört, wie Lacrimas Profundere auf ihrem aktuellen Werk.

„Remembrace Song“ überrascht wiederum durch Electro-Anleihen, die sich überraschenderweise gut mit den E-Gitarren ergänzen. Ein schönes Soundgemisch, das durch die Lautsprecher dringt. Ein Partysong auf den kommenden schwarzen Veranstaltungen ist den Jungs damit auf jeden Fall sicher. Mit „a sigh“ wird dieses Werk beendet. Ein gefühlvolles Stück, welches den Zuhörer wieder in die reale Welt entlässt.  Eine ruhiger Song, der durch Robertos Stimme getragen wird. Sehr hörenswert.

Fazit: Drei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum legen Lacrimas Profundere nun nach. In diesem Fall kann man definitiv von einer Weiterentwicklung reden. Die Songs sind härter, dunkler und wirken einfach viel besser als deren Vorgänger. Tiefgründiger Gesang trifft auf vielseitige Instrumentalisierung, ein absoluter Tipp für jeden, der auf moderne Gothic Klänge steht.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.