Virgin
27.07.2007
www.korn.com
Tracklist:
- Intro
- Starting over
- Bitch we got a problem
- Evolution
- Hold on
- Kiss
- Do what they say
- Ever be
- Love and luxury
- Innocent bystander
- Killing
- Hushabye
- I will protect you
Seit dem letzten Album „See You On The Other Side“, das 2005 erschien, tat sich einiges in dem bewegten Leben von KoRn. Nach dem Ausstieg zweier Bandmitglieder übertrug sich mehr und mehr Verantwortung auf Sänger Jonathan Davis. Zu Unterstützung stand Davis bei dem aktuellen Ablum „Untitled“ jedoch Produzent Atticus Ross zur Seite, und was die beiden zusammenbrauten ist eine industriellere Fortsetzung des vorangehenden Albums.
Ich muss sagen, spätestens seit KoRn das Mtv Unplugged Ding mit Amy Hartzler durchgezogen haben, waren sie in meiner Gunst noch mehr gesunken. Zu offensichtlich war der Eindruck Davis benötige dringend Kohle und prostituiere sich nun für alles was es gibt (ach nein, Entschuldigung – eine Reality Show a la Ozzy gabs noch nicht). Demenstprechend argwöhnisch stand ich nun „Untitled“ gegenüber, legte die Scheibe ein und war erstmal positiv überrascht von dem düsteren, an einen Zirkus erinnernden Intro. Doch weiterhin verhalten (denn was ist schon ein Intro?) lauschte ich „Starting Over“ – Obacht! Das ist richtig guuuut. Erinnert stark an alte Songs aus den Zeiten, als „Follow The Leader“ angesagt war. Doch nur noch wenige Songs wie oben genannter als auch „Kiss“ erinnern an diese Epoche. KoRn haben sich einfach weiterentwickelt… ob positiv oder negativ ist allerdings schwer zu sagen. Sicher ist jedoch, dass die noch unbeholfenen und unstrukturierten Experimente wie sie auf „See You On The Other Side“ zu finden sind, auf dem neuen Album nicht existieren. Das Vorgängeralbum war zwar beim ersten Durchhören richtig gut, besaß aber nicht viel Wiedererkennungswert und wurde schnell langweilig. Doch nun scheinen KoRn ihre neuen Einflüsse nun zu beherrschen und die Songabfolge ensteht in einem guten, zusammenhängenden Fluss.
Davis Stimme entfaltet sich auf dem Album in sämtlichen Facetten, nur das Fehlen der zwei Bandmitglieder fällt doch etwas auf. Die entstandenen Lücken können auch die von Bad Religions Brooks Wackerman und teilweise von Terry Bozzio eingespielten Drums leider nicht kaschieren. Auch der Bass besaß mal mehr Druck.
Doch die Songs sind zum Großteil wirklich gut konstuiert. Alleine die Single „Evolution“ besitzt die typisch KoRn markanten Stimmlagen. Düstere Gänsehauteffekte verursacht auch „Hushaby“ und für etwas Dampf sorgt „Innocent Bystander“. Doch kaum ist man fast überzeugt, kommen wieder Dämpfer wie „Love And Luxury“ oder „Killing“, die lahm und inhaltlich sinnlos sind und einen vom Glauben abbringen möchten.
Fakt zwischen all dem Hin und Her ist: an die alten Zeiten können KoRn nach wie vor nicht anknüpfen, doch wer verübelt es ihnen in den turbulenten letzten Jahren?! Das Album beherbergt gute, einprägsame Hits die zeigen, dass die Jungs es nach wie vor voll auf dem Kasten haben. Leider gibt es davon lediglich eine handvoll… das sind immerhin mehr als auf den letzten Scheiben vertreten waren und ein Hoffnungsschimmer für die weitere Entwicklung...