In Flames: Sounds Of A Playground Fading (2011) Book Cover In Flames: Sounds Of A Playground Fading (2011)
Century Media
17.06.2011
www.inflames.com

Tracklist:

  1. Sounds Of A Playground Fading
  2. Deliver Us
  3. All For Me
  4. The Puzzle
  5. Fear Is The Weakness
  6. Where The Dead Ships Dwell
  7. The Attic
  8. Darker Times
  9. Ropes
  10. Enter Tragedy
  11. Jester's Door
  12. A New Dawn
  13. Liberation

Einer der größten Namen des melodischen Metals, die schwedische Band In Flames, haben ein Jubiläum zu feiern. Ihr zehntes (!) Studioalbum "Sounds Of A Playground Fading" erschien am 17. Juni 2011. Mit ihrem Vorgängeralbum "A Sense Of Purpose" hatten sich die fünf Skandinavier nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was aber nicht heißen muss, dass die Band mit der neuen Scheibe nicht wieder auf dem Weg nach vorne ist.

Eins steht jedenfalls fest: Das Tempo haben die Jungs mit der Zeit schon um einiges gesenkt. Während man noch auf "Come Clarity" (2006) harte, hämmernde, und vor allem rasante Stücke a la "Take This Life" geboten bekam, geht es auf der neuen Platte vergleichsweise gemächlich zu.

Nach dem ersten Durchhören des Albums bleibt zunächst einmal ein Eindruck zurück, der ziemlich genau an "A Sense Of Purpose" erinnert. Der zwar melodische, aber überaus radiofreundliche Metal erinnert nicht gerade an die alten In Flames, wie man sie von früher her gewohnt war. Nach dem brillanten "Come Clarity" scheint der mit "A Sense Of Purpose" begonnene Abstieg in gezügeltere Gefilde noch stärkeres Gefälle angenommen zu haben.

Beim zweiten Durchgang wird die Platte jedoch trotz der anfänglichen Enttäuschung interessanter. Die Melodien funktionieren - und zwar hervorragend. Bereits mit dem Anfangstitel "Sounds Of A Playground Fading" zeichnet die Band ein ziemlich genaues Bild vom restlichen Inhalt des neuen Albums: Den Fokus mehr auf Melodiereichtum und populäre Hörerfreundlichkeit gerichtet, aber teilweise immer noch mit flotten Beats ins Ohr gehend, haben sich In Flames schlichtweg weiterentwickelt, wie es für eine Band ihres Kalibers über die Jahre hinweg auch normal ist. Wer will schließlich auch dauerhaft auf der Stelle treten, anstatt andere Wege zu beschreiten? Weiterhin hervorzuheben ist sicherlich "Ropes", der neunte Track des Albums, der nicht nur musikalisch glänzt, sondern auch vom Text her überzeugt.

Zugegeben, der Grossteil der 13 Songs auf "Sounds Of A Playground Fading" sind eindeutig gemäßigter als früher, aber einige schnellere Stücke wie zum Beispiel "Puzzle" oder "Enter Tragedy" erinnern an frühere Werke wie "Clayman" (2000). Es ist schön, dass In Flames hiermit vor allem ihre "alten" Fans nicht vergessen lassen wollen, dass sie immer noch härter können, wenn sie nur wollen. Allerdings verlieren sie damit auch zwischenzeitlich ein wenig den roten Faden ihres neuesten Albums.

Die besondere Stärke von In Flames ist es, Songs zu produzieren, die nachhaltig wirken, und ins Ohr gehen. Und da die Melodien auf "Sounds Of A Playground Fading" bedeutend besser miteinander harmonieren als auf dem Vorgängeralbum, ist diese Platte definitiv ein Schritt nach vorn. Stimmlich setzt Anders Fridén mehr als zuvor auf cleanen, bzw. "sauberen" Gesang. Die Meinungen darüber mögen auseinander gehen, aber im Grossen und Ganzen passt auch diese Veränderung zum Gesamtstil des Albums.

Insgesamt ist "Sounds Of A Playground Fading" eine für In Flames-Fans der ersten Stunde vielleicht gewöhnungsbedürftige, aber dennoch  recht runde Sache mit guten Songtexten, ausgereiften Melodien, und kraftvollen Emotionen.

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Iris Kessin
Aikansa kutakin. "Alles zu seiner Zeit" sagt ein finnisches Sprichwort. Iris ist unser Schläfer bzw. unser Dornröschen, eine äußerst wache Rose in Finnland. Irgendwann wird sie uns mit ihren fotografischen Arbeiten bombardieren, erblühen, ordentlich stechen. Codename: Helsinki. Raja se on raittiudellakin.