Dirkschneider: Live - Back To The Roots (2016) Book Cover Dirkschneider: Live - Back To The Roots (2016)
Heavy Metal
Afm Records (Soulfood)
28.10.2016
www.udo-online.com

Tracklist:

Disc 1
1.Intro
2.Starlight
3.Living For Tonite
4.Flash Rockin‘ Man
5.London Leatherboys
6.Midnight Mover
7.Breaker
8.Head Over Heels
9.Neon Night
10.Princess Of The Dawn
11.Winterdreams
12.Restless And Wild
13.Son Of A Bitch

Disc 2
1.Up To The Limit
2.Wrong Is Right
3.Midnight Highway
4.Screaming For A Love-Bite
5.Monsterman
6.T.V. War
7.Losers And Winners
8.Metal Heart
9.I’m A Rebel
10.Fast As A Shark
11.Balls To The Wall
12.Burning

 

Udo Dirkschneider gehört wohl ohne Zweifel zur Elite der deutschen Metal-Elite. In den 80er Jahren konnte „The German Tank“, wie er liebevoll genannt wird, mit seiner Band „Accept“ weltweite Erfolge feiern. Es folgten die Trennung von dieser Band und die Gründung der neuen Formation „U.D.O.“. Nun gibt Udo sein musikalisches Statement ab, ob es nochmal eine Reunion geben wird. Mit dieser Live-Doppel-CD zelebriert einer der wichtigsten Sänger des Metals seinen ganz persönlichen Abschied von der „Accept“-Ära.

Sobald man die CD einlegt, fühlt man sich in den Konzertsaal in Memmingen hineinversetzt, so plastisch wirkt die Produktion. Bei einem solchen umfassenden Werk ist es übersichtlicher die Perlen sich herauszupicken. „Flash Rockin‘ man“ dürfte zur Persönlichkeitsbildung einer ganzen Generation von Metalheads beigetragen. Ein Song, der niemals altbacken wirkt und durch Udo’s unverwechselbare Stimme eine unglaubliche Eigendynamik erhält. Aus dem goldenen Zeitalters des Metals stammt auch „London Leatherboys“. Eine schöne Hommage an die „New Wave of Britsh Heavy Metal“. Bei einer solchen Anreihung von Hymnen fragt man sich insgeheim, welche Tracks von heute wohl diese Zeitlosigkeit erreichen werden.

Ein weiteres Highlight ist wohl ohne Zweifel „Princess Of The Dawn“. Diesen Song kann man stellvertretend für das gesamte Genre des Metals aus Deutschland anführen. Eine derart geniale Komposition, dass sie alle Zeiten überdauern wird und dank Udo’s Gänsehautstimme bei jeder Aufführung eine Gänsehaut-Nummer. Hier passt einfach alles. Riff, Lyrics und der Drive dieses Epos. Ein Track, den wohl jeder Headbanger zum Üben des korrekten Haareschüttelns verwendet hat. Mit „Restless And Wild” kommt einer der schnellsten “Accept”-Songs aller Zeiten zur Aufführung. Ein großartiger Beitrag, den man einfach lieben muss. Der Refrain ist legendär und noch immer mitsingbar. Es folgt eine Zeitreise durch die verschiedenen Schaffensperioden dieser unsterblichen Band, ehe sich ein wirklich historischer Songblock ankündigt.

Den Auftakt übernimmt „Metal Heart“. Ein unsterblicher Track, der als Referenzwerk des modernen Metals gilt. Die Melodie ist unwiderstehlich und beim Refrain muss man einfach mitsingen. Gute Laune gibt es mit „I’m A Rebel”. Einer der bedeutendsten Songs von “Accept”, da hier das Lebensgefühl der 80er Jahre einen musikalischen Ausdruck verliehen bekommt. „Fast As A Shark” sollte auch weitreichend bekannt sein. Das Riff ist legendär und die Geschwindigkeit der Drums berühmt-berüchtigt. Ein Highlight eines jeden Konzertes. Das Ende des Albums läutet „Balls To The Wall“ ein. Mit diesem Song schafften es „Accept“ zu weltweitem Ruhm und werden bis heute für diese Hymne verehrt.

Fazit:
„Back to the roots“ ist mehr als eine einfache Live-Doppel-CD. Hier handelt es sich eher um ein Metal-Geschichtsbuch, dass den geneigten ZuhörerIn auf eine Zeitreise zu den Ursprüngen einer der größten deutschen Metalbands aller Zeiten mitnimmt. Hier sollten nicht nur Die-Hard Fans zuschlagen, sondern insbesondere auch Neu-Metalheads, die Lust haben, die Entstehung der harten Musik nachzuvollziehen. Udo Dirkschneider legt eine Veröffentlichung vor, die beste Chancen auf den Titel „Bestes Livealbum 2016“ hat.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.