Damnation Defaced: Resurrection Stillborn - The Blackest Halo (2009) Book Cover Damnation Defaced: Resurrection Stillborn - The Blackest Halo (2009)
Jörn Constabel
Eigenproduktion
09.01.2009
www.defaced-music.com

Tracklist:

  1. Desecrate The Desolation (Intro)
  2. The Grief Of Cold Dead Eyes
  3. Buried In Oblivion
  4. Resurrection Stillborn (Instrumental)
  5. The Blackest Halo
  6. In The Absence Of Light
  7. Blade Upon Your Throat (Bonus)

Am 9. Januar war es endlich so weit: Damnation Defaced habe im zweiten Anlauf ihre lang erwartete EP „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ veröffentlicht. Ob sich das lange Warten gelohnt hat und wie stilsicher die Band in ihrem progressiven, melodischem Death Metal Genre-Mix als selbstbetitelter „nicht neumodischer Göteborg-Klon“ ist, prüfte die Redaktion genauer.

Ende Oktober sollte die zweite EP „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ von Damnation Defaced bereits released sein. Damals war zusammen mit Echoes of Devastation das „Metalfest in Faßberg“ als ursprünglicher Release geplant gewesen, doch aus Zeitmangel wurde die Platte nicht rechtzeitig fertig. Für diese „Panne“ stünde die Band gern gerade, denn man wolle sich nicht mit eine EP minderer Qualität - auf Grund des Zeitdrucks - zufrieden geben und sei dafür jetzt mit der Eigenproduktion „mehr als zufrieden und glücklich“, heißt es aus dem Damnation Defaced -Lager.

Der Silberling umfasst fünf neue Kompositionen inklusive einem instrumentalen Song („Resurrection Stillborn“), die in Intro („Desecrate The Desolation“) und Bonustrack eingebettet sind. Alles samt ist gut verpackt in einem herrlichen schaurig schönen Artwork von Jonathan Stenger (Murky Waters Design). Als Bonustrack dient der leicht gepimpte, altbekannte Ohrwurm „Blade Upon Your Throat“.
Grundsätzlich ist der Sound ähnlich wie auf dem Erstling „Balde Upon Your Throat“, nur weitaus ausgereifter. Mir fällt zunächst auf, dass man sehr viel Wert auf Melodie gelegt hat und das Schlagzeug nicht mehr ganz so dominant wie früher ist. Neu ist zudem der Einsatz von SFXs und Synthesizer die alle von Basser Maze alias [GREJ] stammen und sich wie ein roter Faden durch sämtliche Songs erstreckt bzw. als Interludes zwischen den Songs auftauchen und hier ein paar wunderbare Übergänge erzeugt. Von daher ist es nämlich eigentlich nicht erlaubt zu skippen oder gar mittendrin abzuschalten. Es ist ein Gesamtwerk, ein langer Song. Gespickt mit Melancholie, Disharmonie, Aggressivität, Solie, Schlagzeuggewittern und auch etwas gesunder Blasphemie.

Gesanglich bleibt Philipp beim gewohnten Growln, bringt aber eine Menge neuer Energie rein. Die Lyrics handeln unterdessen von sozialen Problemen, die generell – wie es sich in dem Genre gehört – von der dunklen, traurigen Seite geschildert werden. In dem Song „The Blackest Halo“ prangert Damnation Defaced z.B. den Fehlschlag des Glaubens als Übeltäter für die sich gegenseitig abschlachtende Menschheit an. Das sind Dinge, die es auf der ersten EP der Band nicht zu hören gab. Damals noch schilderte Philipp im Interview, dass die Texte eher der Unterhaltung dienen. Jetzt hört sich das alles viel tiefsinniger und realer an.

Mein persönlich Favorit ist „In the Absence of Light“. Der Track taktet beinahe schleppend auf, verspricht über seine sechseinhalb Minuten Laufzeit eine ungeheure Dynamik mit ein paar grandiosen Bridges und einem verzaubernden Solo, und das Ganze in einer schönen progressiven Stimmung; herrlich.

Ich denke, Damnation Defaced sind mit ihrer neuen EP „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ ganz sicher kein „Göteborg-Klon“, aber die Schwedische Musik hat die Jungs natürlich schon beeinflusst. Die EP hat Klasse und ist definitiv eine Weiterentwicklung zur ersten Scheibe, die auch das Dilemma auf dem Faßberger Metalfest letztendlich wett macht. Dufte Platte Jungs, runde Sache, nächstes Mal bitte nen komplettes Album!

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.