Covenant: Modern Ruin (2011) Book Cover Covenant: Modern Ruin (2011)
Synthetic Symphony
14.01.2011
www.covenant.se

Tracklist:

  1. Modern Ruin
  2. Lightbringer
  3. Judge of my Domain
  4. Dynamo Clock
  5. Kairos
  6. The Beauty and the Grace
  7. Get on
  8. Worlds Collide
  9. In the Night
  10. Beat the Noise
  11. The Road
  12. Modern Ruin Part II

Unzählige lange Jahre nach der letzten Albumveröffentlichung und einigen Veränderungen innerhalb der Band erscheinen Covenant mit dem lange angekündigten "Modern Ruin" auf der Bildfläche.
Mit Daniel Myer, den man vielleicht besser unter seinem Projektnamen "Destroid" kennt, haben Covenant einen kreatives und innovatives neues Bandmitglied gewonnen. Auf dem 7. Studioalbum von Covenant zeigt sich nun die Zusammenarbeit dieser auf den ersten Blick gut zusammenwirkenden Künstler.

Leider erweist sich das Ergebnis in "Modern Ruin" als eine kleine Achterbahnfahrt. Nimmt man Covenants und Destroids Werke getrennt voneinander in Augenschein, sind diese zweifelsfrei hochwertig, stimmig, stets abwechslungsreich und unschlagbar. Gemeinsam fand sich jedoch noch kein so großes Erfolgskonzept. Die Songs auf "Modern Ruin" besitzen viel neuen experimentalen Spielraum von Daniel Myer. Dies verschafft zwar oft, verbunden mit Eskils unvergleichlicher Stimme, wunderschöne Klangwelten, welche jedoch nicht speziell und eindrücklich genug sind. Ohne großen Wiedererkennungswert plätschern die Songs vor sich hin, der ein oder andere erinnert an vergangene Hits, kann diesen jedoch nicht das Wasser reichen. Viele Stücke wie "Get On" oder "The Night" besitzen zu wenig Charakter und Seele und prägen sich nicht ein, sondern stellen mehr eine auswechselbare Hintergrundmusik dar.

Doch man sollte das Album nicht nach dem ersten Hören gleich verurteilen. Nach mehrmaligem Durchlaufen findet man einige sehr gelungene Werke. Vor allem bei "Judge Of Domain" zeigen die aufeinandertreffenden Künstler ein perfektes Zusammenspiel: unverkennbare digitale Daniel Myer Tonspuren bei gleichzeitig typischem Covenant-Style. Hier keimen die Träume von Dancefloorhits wieder auf und machen Lust auf mehr. Ebenso das rhythmische "Dynamo Clock" oder das sphärische "The Road" sind starke Songs, von denen man sich mehr gewünscht hätte auf diesem Album.

Das neue Werk von den neu konstellierten Covenant besitzt viele Schritte in eine neuere Richtung ohne sich selbst komplett zu vergessen. Ob diese Schritte in die richtige oder die falsche Richtung gehen, bleibt noch ungewisse. Die Meinungen als auch die einzelnen Songs gehen stark auseinander. Die neue Zusammenarbeit ist mit Sicherheit eine große Bereicherung und sobald die Künstler ihren gemeinsamen Weg durch Erfahrung und weiteren Experimenten gefestigt haben, entsteht mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein unschlagbares Covenant Album. Dieses Zusammenwachsen dauert nun mal leider seine Zeit und wir hoffen gespannt auf ein baldiges neues Werk, das uns den neuen Weg besser verstehen lässt und weisen wird!

Vorheriger ArtikelSchandmaul: Mit Leib und Seele (2006)
Nächster ArtikelDiary of Dreams: Nigredo (2004)
Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.