Charlotte Shadow: Under The Rain (2010) Book Cover Charlotte Shadow: Under The Rain (2010)
Danse Macabre
29.01.2010
www.charlottesshadow.com

Tracklist:

  1. R.I.P.
  2. You're Cruel
  3. Beautiful & Strange
  4. Under The Rain
  5. Believe In Me
  6. I Still Remember
  7. Behind the Door
  8. Mad World
  9. Anything

Bereits 2001 gründete sich die Spanische Formation Charlotte’s Shadow. Das Aktuelle Album ist, laut dem Trio das Beste, was sie bisher zustande bekommen haben. Dunkeldüstere Goth-Romantik wird mitunter spannend interpretiert. Die Stimme des Leaders J.Catala ist mir zwar nicht düster genug, trotzdem macht es Spaß den dunklen Texten zu folgen. Auch wenn einiges zu leierig oder gequält klingt.

Die Ideen und die netten Spielereien, die er dazu mit dem Synthie eingespielt hat, sind in Kombination mit dem, wie sie selbst angegeben haben, Einfluss der späten 80iger bisweilen sehr kurzweilig eingespielt. Aber auch hier spielt wieder der Blick zurück zu den „guten alten“ 80igern eine große Rolle. Warum man immer meint, dass früher alles besser war, spielt wohl bei der Angst vor der Zukunft eine große Rolle. Gerade in solch vermeitlich unsicheren Zeiten scheint sich die Angst auch in der Musik wiederzufinden. Dabei will man Gefühle und Vergangenes aufarbeiten, sich der Zukunft stellen und manchmal auch tanzen.
Musikalisch jedenfalls ist das wohl nur was für echte Fans oder die Jüngeren unter uns. Denn Musik hat bisher immer den Ansatz gehabt sich „neu“ zu erfinden. Hier jedoch ist es ein melancholischer Rückblick auf vergangene Szenetage. „Sisters of Mercy“, „The Mission“, „Fields Of The Nephelim“ und viele andere Bands aus den End80ger / anfang90iger hätten sicherlich in „Charlotte Shadow“ eine starke Konkurrenz gehabt. Aber vielleicht ist es auch nur ein Revival der düstern Gothic-Romantic.

Das der Bogen sich letztlich auch um die Zeit spannt zeigt ein Cover des 80iger Jahre Songs „Mad World“  von den „Tears For Fears“, die in der Zeit auch eher für düstere Wave Musik standen, als vielmehr das popige „Zeug“, was Ihnen zwar mehr Platten-Verkäufe einbrachte, aber sich auch weit weg von Ihren Ursprüngen bewegt. Leider trifft mich dieses Album emotional nicht wirklich. Mag es an meiner Erinnerung an die Vergangenheit liegen, liegt es an den unspektakulären Songs? Ich weiß es nicht. Vielleicht wären die Jungs aber Live überzeugender. Was ich mir bei dieser Form der Musik auch einfach besser vorstellen kann.
Anspieltipps:

  • „You`re Cruel”
  • „Believe In Me”
  • „ Korobeinki”
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.