Carpe Noctem: Schattensaiten (2016) Book Cover Carpe Noctem: Schattensaiten (2016)
String-Rock
Recordjet (Soulfood)
25.11.2016
www.carpenoctemband.de

Tracklist:

  1. Conviction
  2. Blick über die Klippen
  3. Das Gift der Spinne
  4. Maskerade
  5. Daydream
  6. Fate
  7. Toxicity
  8. Tavernenspiel
  9. Requiem
  10. Autumn
  11. Untold Story
  12. Penthesilea

 

Aus Jena erreichen uns musikalische Neuigkeiten. Mit Violine, zwei Celli, Bass und Schlagzeug machen sich die Jungs von „Carpe Noctem“ an ihr neustes Werk. Fernab von Genre-Grenzen wird die eigene Nische kurzerhand erschaffen. Mit „Schattensaiten“ präsentiert die Band ihren „String-Rock“.

Stimmungsvoll beginnt die CD mit „Conviction“. Die meisten Tracks dieses Albums sind im Instrumental-Stil gehalten und wirken dadurch sehr getragen. Ein interessanter Song, der auch in eine zeitgenössische Oper passen könnte. „Blick über die Klippen“ dürfte bereits bekannt sein, da man sich entschied diesen Beitrag vorab zu veröffentlichen. Hier zeigt sich deutlich mit welcher Spielfreude die 5 Musiker an ihre Aufgabe gehen.

Eine Ausnahme bildet „Das Gift der Spinne“, denn hier existieren Lyrics, die auch ohne die musikalische Untermalung als eigenständiges Gedicht bestehen könnte. Schnell und eindringlich präsentiert sich „Maskerade“. Getragene Klänge, die insbesondere durch die Violine an Drive gewinnt und ein kraftvolles Stück produziert, sind hier die klaren Erkennungsmerkmale. Mit „Fate“ wird den ruhigen Klängen im Leben Tribut gezollt. Leider kommen die Celli nicht optimal daher, trotzdem gehört dieser Track zu den Geheimtipps dieses Albums. Dass die Jungs Humor besitzen, beweisen sie mit der „System of a down“-Coverversion von „Toxicity“. Eine gelungene Neu-Interpretation, die den Zugang zu dem Material deutlich erleichtert und der Band sicher einige Fanherzen bescheren sollte.

Passend zur Jahreszeit findet sich der Track „Autumn“ auf diesem Album. Etwas schwermütig und sehnsuchtsvoll klingen „Carpe Noctem“ bei diesem Stück. Mit verzerrten Celli-Klängen punktet „Untold Story“. Ein dunkler Track, der eine ganz besondere Strahlkraft besitzt. Ruhig und besonnen wird das Album mit „Penthesilea” beendet. Ein sanfter Ausklang, der hervorragend zu der dunklen Jahreszeit passt.

Fazit:
„Carpe Noctem“ legen ein interessantes Album, das sicher seine Fans finden wird. Etwas mehr Abwechslung würde dem Werk guttun und auch die Celli dürfen gern etwas dominanter auftreten. Musikalisch hat diese Band jedenfalls das nötige Handwerkszeug, um sich eine breite Fanbase zu sichern.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.