Preview: Hauptsache alle schreien – Love A (2017)

Love A ist wie diese Szene in einem Film Noir, bei der plötzlich aus dem Nichts jemand losschreit, an einer Stelle, an der du eigentlich erwartet hast, dass er am Boden liegenbleibt und weiter raucht. Dann explodiert was. Irgendjemand schreit weiter. Hauptsache alle schreien! Aber diese Schreie resultieren aus eben jener präzisen Angepisstheit, die nie zu einer Angepasstheit werden kann. Texte, in denen sich kein Selbstoptimierer wohlfühlt – und Musik wie schräge Architektur, an der du nicht vorbeigucken kannst.

Schweiß, Tränen und empor gereckte Fäuste. Das willst du doch? Datt is Punk, verstehste? Aber so richtig: Mit allen Emotionen, die du auch von zuhause kennst. Aber es geht um weit mehr, als dieses „Das-Bier-ist-alle-Gefühl“. Denn alles ist alle – und es kommt nie wieder. Es geht um Gefühle. Um alle. Von ganz oben, nach ganz unten innerhalb von 7 Schnäpsen. Mäandernde Melancholie und präziser Pop. Du willst dich bewegen und gleichzeitig aggressiv auf der Stelle treten, bis vielleicht ein Loch entsteht, in das du dann verschwinden kannst, weil all das auch dich betrifft:

Jedes Wort, jeder Ton.
Kopf aus, Musik an.
Das ist Love A.

Die Dates:

  • 29.09.2017, Hannover, Faust
  • 30.09.2017, Flensburg, Volksbad
  • 01.10.2017, Rostock, PWH
  • 02.10.2017, Bremen, Tower
  • 27.10.2017, Weinheim, Café Central
  • 28.10.2017, Koblenz, Circus Maximus

Links:
www.love-a.de

 

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

Weitere Artikel

Ähnliche Beiträge

Review: Leprous letztes Mal auf Aphelion-Tour (28.02.2024, Bremen)

Ein langer Mittwochabend im Kulturzentrum Schlachthof. Die Veranstalter des...

Review: Aufhören, wenn´s am schönsten ist?! – Kapelle Petra live (02.03.2024, Hannover)

Das Minimalprinzip ist eines der drei Grundprinzipien des ökonomischen...

Review: Abba in cool – The Baboon Show (24.02.2024, Bremen)

Zwei Männer und zwei Frauen aus Schweden, die Musik...

Review: Die schon wieder – Adam Angst (21.02.2024, Bremen)

Bald haben Adam Angst ihre Bremen-Stempelkarte voll. Noch ein...