Counting Crows: Butter Miracle, The Complete Sweets! (2025)

Counting Crows: BUtter Miracle, The Complete Sweets! (2025) Book Cover Counting Crows: BUtter Miracle, The Complete Sweets! (2025)
90's Dad Rock
BMG

Tracklist:

  1. With Love, From A To Z
  2. Spaceman In Tulsa
  3. Boxcars
  4. Virginia Through The Rain
  5. Under The Aurora
  6. The Tall Grass
  7. Elevator Boots
  8. Angel Of 14th Street
  9. Bobby And The Rat-Kings

11 Jahre ist es her, das letzte Studioalbum der Counting Crows. 2021 dann ein Appetithappen, die EP "Butter Miracle: Suite One". Nun also der Hauptgang. Leicht verdaulich, denn vier der neun Nummern wurden schlichtweg von er EP widergekaut. Neun Songs, das sind am Ende nichtmal ein Song pro Jahr, das wir warten mussten - aber dafür ist es immerhin vollwertige Kost.

Die Stücke sind gewohnt fett produziert und stillen das unsägliche Verlangen nach Nostalgie. Eine Flucht zurück in die 90er, wo die Welt noch bunter war und sich unendlich groß anfühlte. Allein das Cover - so viele Schriftarten, so viele Farben. Sowas macht doch heute keiner mehr. Das Auge isst definitiv mit!

Aber nun zur Musik. Begrüßt werden die hörenden von angenehmen Bluesgitarren, einem butterzarten Piano und Adam  Duritz wohlig warmer Stimme. Das Album wird nicht mit kulinarischen Experimenten gestartet, sondern mit dem guten alten Burger, auf den immer Verlass ist. Und so verhält es sich im Prinzip mit dem gesamten Album. Es klingt nach Counting Crows. Mal lässiger Blues, mal 90's Dad Rock und hier und da Spuren von körnigem Country. Alle Songs würden hervorragend funktionieren als Soundtrack in verrauchten Kaschemmen, aber auch in hippen Restaurants. Eine angenehme ineinander verschmelzende Melange ohne zu wilde Aromen. Der einzige Ausbrecher: "In The Tall Grass" -gerade mit Kopfhören klingt es, als würde einem Herr Duritz direkt ins Ohr hauchen. Gänsehaut. Allein dafür hat sich die Platte gelohnt. Geht runter wie Butter.

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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