Explizite Lyrik – mit diesem Album startete 1995 die Karriere des James Blast Orchesters – besser bekannt als J.B.O. – und ihrem Comedy Metal. Nachdem die Jubiläumstour Corona zum Opfer fiel, holen Hannes „G. Laber“ Holzmann, Veit „Vito C.“ Kutzer, Ralph Bach und Wolfram Kellner den Spaß einfach nach. Seit 2024 sind sie auf großer Explizite Lyrik Tour und machen wieder Halt im Alten Schlachthof Dresden.
Und nun sind es schon (fast) 25 Jahre J.B.O. 25 Jahre Blödelei und Wahnsinn mit Metal. Die Band verspricht …
Programmierter Abriss für alle, die es laut und bescheuert mögen!
Und das ist auf keinen Fall übertrieben. Wer J.B.O. kennt und liebt, wird dies bestätigen. Wer sie kennt und nicht mag, auch. J.B.O. bieten leichte Unterhaltung mit Augenzwinkern für alle, die es brauchen. Und wenn man sich die Welt gerade da so draußen anguckt, sind einige Stunden Spaß und Metal genau das Richtige!

Der Alte Schlachthof ist heute fast ausverkauft. Die Fan-Scharen sammeln sich erst so richtig kurz vor Konzertbeginn um 20 Uhr in dem Großen Saal. Viel Wert legen die Anwesenden auf die passende Kleidung, selbstverständlich in der Bandfarbe Pink oder im J.B.O. Tour-T-Shirt von 1995 bis 2025. Alle freuen sich auf ein Fest für Freunde von „erigierten Schlafliedern, Symphonien der Schlümpfe und guten Tagen zum in der Nase Bohren.“

Das Fest beginnt pünktlich mit der Band Gossenpoeten. Auch dieser Name verspricht keine allzu ernste Lyrik mit Tiefgang. Ist an dieser Stelle aber auch nicht von Nöten. Die “freundlichen Trinkbegleiter aus der fränkischen Heimat Franken” sind „nah am Folk“ und wissen mit ihren leichten Liedern über Bier und Alkohol die Gemüter passend auf den heutigen Abend einzuschwingen. Die Gossenpoeten punkten mit sofort mitsingbaren Texten und eingängigen Melodien. Nicht so viel nachdenken, einfach tanzen, singen und Bier trinken. Mehr braucht es manchmal nicht!

Nach kurzer BBP – Bio- und Bierpause – wird das pinke Jacket nochmal zurecht gerückt und dann beginnt auch schon die größte Fatsche an diesem Wochenende: J.B.O. sind da! Sie sind gut drauf. Sie sind pink. Die Verstärker und Boxen sind pink. Der heutig Abend wird pink!
Programmierter Abriss
Ihr farbiges Markenzeichen tragen die vier bereits seit Jahrzehnten mit sich herum und sind ihm immer treu geblieben. Kein Wunder also, dass sich auch von Fanseite her die Anschaffung eines pinken Blazers lohnt. Mit kuschligem Metal beginnt der „programmierte Abriss für alle, die es laut und bescheuert mögen!„

J.B.O. wissen wie man für durchgängig leichte und gute Unterhaltung sorgt. Dass selbst der Inhalt der Konfettikanonen pink ist, überrascht farblich wenig, sorgt aber dennoch für umjubelnde WOW-Momente. Umso schöner auch, wenn man mit pinken Konfetti um den Hals mit seinem Bier tanzen kann oder seinem Kumpel damit eine bezaubernde Krone bastelt. Der gestandene J.B.O. Fan wird sicherlich alle Showeinlagen bereits kennen. Für alle Erstgucker sind sie eine schmunzelig-witzige Angelegenheit. Ob da nun erwachsene Männer im Schlafanzug stehen („Schlaf Kindlein, Schlaf„) oder man mit Krone wie ein Ägypter geht. J.B.O. lassen nichts aus und wissen, was ihre Gemeinschaft braucht. Und so ist es nicht schwer die triste Außenwelt für Stunden zu vergessen und einfach eine gute Zeit zu haben.

Zwischendurch muss allerdings Zeit sein für ein paar frische Sauerstoff- und Biermoleküle. Ab und ab schwappt ein größerer Fan-Schwall aus dem Großen Saal des Alten Schlachthofs, der eine Erfrischungspause dringend nötig hat. Da die Stimmung an diesem Abend außergewöhnlich gut ist, wird die Luft entsprechend dünn und die Temperaturen leicht tropisch. Trotz der ausgelassenen Partystimmung gibt es keine größeren Unfälle oder Arbeit für die Sanitäter.

Und wenn man dann wieder partyklar im Kopf und Körper ist, genug in der Nase gebohrt hat, geht’s wieder rein zur Sause! Da tanzen dann auf einmal riesige Tüten auf der Bühne (Gimme Doop Joanna) und man fragt sich, ob man ein Bierchen zu viel getrunken hat. Vielleicht, aber es ist egal.
Mir sta’dd’n etz die Feier
Mit allerhand Glücksgefühlen in den Adern feiern J.B.O. und Fans den fortschreitenden Abriss im Schlachthof. Auch nach über einer Stunde Programm setzen keine Zeichen für Müdigkeit ein. So kann man zu „Symphonie der Verstopfung“ nochmal in den guten alten Zeiten schwelgen und dabei headbangen bevor sich dann bei „Heute ist ein guter Tag zum Sterben“ die Freunde Daniel, Frank und Stefan Arm in Arm liegen und zusammen Singen. J.B.O. sind die Roland Kaiser des Süß Rocks, Metal zum Kuscheln eben.

So streckt sich die Feier des Abends auf zwei Stunden Programm. So richtig gehen will die Band auch nach zwei Zugabeblöcken nicht. Aber leider ist auch irgendwann die wildeste und coolste Feier mal vorbei.
So’n schöner Abend!
Den wir hier haben.
Mach noch Eins auf, noch Eins auf, noch Eins auf, auf, auf!
Denn liebe Leute,
so jung wie heute
kommen wir nie mehr zusamm‘
Galerien (by Kristin Hofmann bs! 2025)
J.B.O. (folgt)
Gossenpoeten (folgt)
Setlist J.B.O.

- Zeitreise Intro
- Kuschelmetal
- Schlaf Kindlein, schlaf / Bolle
- Walk With an Erection
- Eistee’s Mainzelcount
- Ejaculatio Praecox
- Mei Alde is‘ im Playboy drin
- Skorpione: Vom Winde verdreht
- Frauen
- Ka Alde, ka G’schrei
- Gimme Doop Joanna
- Diggin‘ the Nose (Hier bohrt der Boss noch selbst)
- Mir sta’dd’n etz die Feier
- Der um das Klo tanzt (Kuck mal, wer da kackt)
- Symphonie der Verstopfung
- Schlumpfozid im Stadtgebiet
- Odysee auf UKW / Telefonkonzert / Bambi
- Rache!
- Könige
- Ein guter Tag zum Sterben
- J.B.O.
Encore: - Metal Was My First Love
- Wacken ist nur einmal im Jahr
- Alles nur geklaut
Encore 2: - Mach noch eins auf!
- Ein Fest