Der 30. Mai 2025 war kein gewöhnlicher Konzertabend: Im Felsenkeller Leipzig fand nicht nur ein Nachholtermin statt, sondern zugleich das Tourabschlusskonzert von Betontod – und dieser Abend hatte wirklich alles, was Punkrock ausmacht: Energie, Herz und ordentlich Humor.
Ursprünglich war die Tour für 2024 angesetzt, musste jedoch wegen gesundheitlicher Probleme von Gitarrist Frank verschoben werden. Beim Konzert sprach Frank offen und sichtlich bewegt über diese Zeit – darüber, wie sehr ihn seine Band getragen hat: „Die Jungs standen einfach zu mir. Ohne Wenn und Aber.“ Ein Moment, der still machte – und gleichzeitig die große Stärke dieser Band zeigte.
Ein Tourfinale voller Wucht, Witz und echter Emotionen.

Eröffnet wurde der Abend von Marathonmann, die mit voller Wucht loslegten und die Menge sofort packten. Ihre Mischung aus emotionalem Post-Hardcore und treibendem Punk war der perfekte Einstieg in diesen besonderen Abend.

Und dabei blieb es nicht bei einem klassischen Support-Set: Zweimal stürmten Betontod während des Auftritts von Marathonmann selbst die Bühne – beim ersten Mal, um Schnaps zu verteilen, was für allgemeine Erheiterung sorgte. Beim zweiten Mal wurde es noch wilder: Betontod begannen, Teile des Schlagzeugs von Marathonmann während des laufenden Sets abzubauen! Doch Marathonmann nahmen es mit Humor, zogen ihr Set mit breitem Grinsen bis zum Ende durch und lieferten trotzdem ab – ganz große Punkrock-Geste!

Dann war es Zeit für Betontod selbst – und wie! Der Auftritt begann bildgewaltig: Sänger Oliver stand beim ersten Song „Das Kapital“ auf einem auf dem Dach liegenden Polizeiauto, das spektakulär in das Bühnenbild integriert war. Ein rebellischer und kraftvoller Auftakt, der gleich die Richtung vorgab.

Es folgte eine Setlist voller Klassiker und Fan-Favoriten: „Totenkopf“, „Keine Popsongs“, „Alles“, „Kinder des Zorns“, „Auf eine gute Zeit“, „Neonlicht“ und viele mehr – jede Zeile wurde vom Publikum mitgeschrien, jede Geste gefeiert. Die Energie war durchgehend auf Maximum.
Ein besonders intensiver Moment kam mit „Im Himmel“: Oliver verließ die Bühne und stellte sich allein hinten in den Saal – mitten unter die Fans. Dort sang er den Song im Spotlight, umgeben von völliger Stille und spürbarer Gänsehaut – ein Moment echter Nähe und Emotionalität.

Zum Ende des Konzerts wurde es nochmal herzlich und wild: Marathonmann kamen zurück auf die Bühne, überreichten Oliver ein großes Lebkuchenherz als Dank und Zeichen echter Freundschaft – und warfen sich anschließend per Stage Dive in die tobende Menge. Szenen, wie man sie sich für ein Tourfinale nicht besser hätte wünschen können.
Mit „Traum von Freiheit“ verabschiedeten sich Betontod endgültig von der Bühne – mit Applaus, der noch lange nachhallte.
Fazit:
Dieses Konzert war ein perfekter Abschluss – voller Wucht, ehrlicher Emotionen und echter Gemeinschaft. Betontod und Marathonmann haben gezeigt, dass Punkrock mehr ist als Musik: Es ist Haltung, Zusammenhalt und pure Leidenschaft.
Galerien (by Lydia Weise bs! 2025):
Setlist Betontod:

1. Das Kapital
2. Totenkopf
3. Keine Popsongs
4. Alles
5. Kinder des Zorns
6. Auf eine gute Zeit
7. Neonlicht
8. Hömmasamma
9. Tanz im Algorithmus
10. im Himmel
11. Freunde
12. Bambusse und Randale
13. Mein letzter tag
14. Herz an Herz
15. Küss mich
16. Ich bereue nichts
17. Ich nehm dich mit
18. St.Pauli
Encores:
19. Mehr als Legenden
20. Glück Auf!
21.Viva Punk
22. Traum von Freiheit
Fotos und Text: Lydia Weise