Tarja: Luna Park Ride (2015) Book Cover Tarja: Luna Park Ride (2015)
Earmusic
29.05.2015
www.tarjaturunen.com

Tracklist:

  1. Dark Star
  2. My Little Phoenix
  3. The Crying Moon
  4. I Walk Alone
  5. Falling Awake
  6. Signos
  7. Little Lies
  8. Underneath
  9. Stargazers
  10. Ciaran's Well
  11. In for a Kill
  12. Where Were You Last Night / Heaven Is a Place On Earth / Livin' On a Prayer
  13. Die Alive
  14. Until My Last Breath
  15. Wishmaster
  16. In for a Kill (Bonus Track - Masters of Rock 2010, Czech Republic)
  17. I Walk Alone (Bonus Track - Masters of Rock 2010, Czech Republic)
  18. The Archive of Lost Dreams (Bonus Track - Masters of Rock 2010, Czech Republic)
  19. Crimson Deep (Bonus Track - Masters of Rock 2010, Czech Republic)
  20. I Feel Immortal (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2011, Germany)
  21. The Siren (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2011, Germany)
  22. Until My Last Breath (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2011, Germany)
  23. 500 Letters (Bonus Track - Tele-Club 2014, Russia)
  24. Damned and Divine (Bonus Track - Tele-Club 2014, Russia)
  25. Neverlight (Bonus Track - Tele-Club 2014, Russia)
  26. Anteroom of Death (Bonus Track - Wacken Open Air 2014)
  27. Never Enough (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2014, Germany)
  28. Die Alive (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2014, Germany)
  29. Victim of Ritual (Bonus Track - Summer Breeze Open Air 2014, Germany)

Tarja Turunen hat es mit der Band „Nightwish“ zu Weltruhm gebracht. Nach der Trennung 2005 wurde es still um die Ausnahme-Sängerin, es folgten einige Studio-CD’s, die allerdings nicht an ihren bisherigen Erfolg anknüpfen konnten. Trotz guter Kritiken fand das Publikum anscheinend keinen Bezug zu ihren neueren Werken. Mit dieser  Live-Doppel- CD bekommt der geneigte Zuhörer nun eine Werkschau ihrer gesamten Projekte, darunter auch einige Nightwish-Stücke. Aufgenommen wurde dieser Gig am 27. März 2011 und erscheint nun als eigenständige Veröffentlichung. Auf der 2. CD finden sich einige Bonustrack (u.a. vom Wacken Open Air 2014).

Der Abend beginnt mit „Dark Star“. Ein Song ihres „What Lies Beneath“ Albums. Ein kurzweiliger Track, der jedoch leider keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Viel besser kommt dagegen „I Walk alone“ an. Ein wirklich vielschichtiger Song, der in der Live Version nochmal ordentlich an Ausdruckskraft gewinnt. „falling awake“ reiht sich wunderbar in den Reigen der wirklich guten, neuen Songs ein. Ein Track, der vor Energie nur so sprüht. Tarja’s Gesang wirkt satt und gewaltig, während die E-Gitarren eine Melodie zaubern, in die man sich einfach verlieben muss. Gänsehaut-Stimmung pur bietet Tarja mit „Underneath“. Eine verträumt-romantische Ballade, die sofort ins Ohr und Herz geht. Ein Meilenstein in ihrer Solo-Karriere. Der Nightwish-Ära wird mit „Stargazers“ Tribut gezollt, sicher kein neuer Song, aber immer noch ein absolutes Highlight. Bemerkenswert und genial umgesetzt ist das Medley „Where Were You Last Night / Heaven Is a Place On Earth / Livin' On a Prayer”, das sich aus eigenen Stücken und Coverversionen von “Bon Jovi” und “Belinda Carlisles” zusammensetzt. Selten hat man ein derart euphorisches Publikum gehört. Die Leichtigkeit des Medleys wünscht man sich auch für andere Kompositionen von Tarja. Die Power-Ballade „untill my last breath“ setzt kurz vor Ende des Konzertes noch ein emotionales Ausrufezeichen und wird vom Auditorium gebührend gefeiert. Der wahre Höhepunkt des Gigs ist aber zweifelsohne der Nightwish-Song „Wishmaster“. Tarja interpretiert den Song, wie keine andere Sängerin und haucht diesem Track damit ihre ganz eigene Magie ein. Der ausdrucksstärkste Track des gesamten Albums. Der perfekte Abschluss eines großartigen Konzertes.

Fazit: Auch wenn Tarja’s Eigenkompositionen nicht an die Vielschichtigkeit und Magie der  Nightwish-Ära heranreichen, hat sie sich ein treues Publikum erspielt. Für Freunde von „Opera Metal“ lohnt sich die Anschaffung dieser Doppel-CD definitiv. Wer in Tarja allerdings immer noch die Frontfrau von Nightwish sieht, wird mit dieser Veröffentlichung bis auf wenige Ausnahmen, wenig Freude empfinden.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.