Demolition Bastards: Cock & Bull (2015) Book Cover Demolition Bastards: Cock & Bull (2015)
Rock Zone Records
www.demolition-bastards.com

Tracklist:

  1. Dead Drunk
  2. Burnout Terrorists
  3. Long Way To Go
  4. Bullfight Cockfight
  5. One Two Three Four
  6. Bastards For Life
  7. Facewrecker
  8. Day By Day
  9. Sons Of A Monkey
  10. Thick As Thieves
  11. Hoodride Rebel
  12. Roadrunner
  13. Hot Damn
  14. Ain't Over

Die 3 Jungs Kombo aus Celle gibt mit ihrem Debüt Album genau das, was sie selbst versprechen. In der Lokalpresse (Cellesche Zeitung) sagt Sänger Tommy: „Wir haben einfach Bock, zusammen ehrlichen, harten Rock `n` Roll zu spielen.“

Und so sieht es auch aus, bzw. hört es sich an. Fernab von der weichgespülten, fast schon klinisch komponierten neuen lachhaften Deutschen Härte, wirbeln die Jungs den Dreck der Straße auf und verteilen sie in ihrem Umfeld. Dieses Album spiegelt auch wirklich das Schalten und Walten der Band 1 zu 1 weiter.

Schon der erste Song „Dead Drunk“ hat kein Möchtegern Intro, sondern, es wird mit dem Schlagzeug und one, two, fuck, you eingezählt. Eine Abwandlung vom Einzählen welches man heutzutage in Songs im ¾ Takt kaum noch hört. Kurze Punkrock Riffs die mit Tommy`s Gesang korrespondieren und an einen schnellen Dialog erinnern, wie an Bad Religion`s Atomic Garden. Knapp und präzise.

Weiter geht es mit „Burnout Terrorists“, einem absolutem Highlight in diesem Album. Auch dieser Song ist sehr Punklastig und geht sofort in den Kopf. Schnelle melodische Gitarrenparts vom Schlagzeug unterlegt und einer Stimme, die sich mit dem Text gleich ins Gehirn bohrt. Der Refrain lädt zum Mitsingen ein und lässt Einen unwillkürlich mit abpogen. Da können sich sogar die Carburetors eine Scheibe von abschneiden!

Mit leichten Metal-Einflüssen kommt der nächste Song daher „Long Way To Go“. Und wenn die ersten Songs schneller waren, besticht dieser Track mit seinem schleppenden Charakter aber doch gekonnter Härte und eingängigen Riffs.

Bei dem Song „Bullfight Cockfight“ geht es wirklich jetzt in die Rock `n` Roll Richtung. Unterschwellig eingefügte Parts lockern den eigentlichen Song auf und weisen darauf hin, wohin die Reise gehen soll. Selbst bei „One Two Three Four“, wo es nur um das Einzählen geht, bedient sich dem regulärem Rock `n`Roll, obwohl dieser Song, in alter Punk Manier, fast schon der Kürzeste auf dieser Scheibe ist. Mit einem All Right geht es weiter, denn bei „Bastards For Life“ drücken die Jungs weiter. Wieder ein kurzes Aufbäumen mit Whipe out Gitarrenriffs und einem entsprechendem Ende geht es auch schon zu „Facewrecker“ über.

Hier sind wir nun wirklich auch im klassischem Rock `n` Roll angekommen. Denn wer morgens aufwacht, muss die vorangegangene Nacht auch verarbeiten. Auch wenn es mit den dementsprechenden Solos sind. Und ebenso geht es weiter. Denn bei „Day By Day“ geht es nun richtig klassisch zu. Auch wenn die Bridge aus dem Metalbereich übernommen scheint, zieht sich der Faden durch. Mit einem schnellen Abschluss ist dann auch die Überleitung zu dem nächsten Song getan.

Mit dem Schlagzeug und schnellen Gitarrenmelodien zieht sich dieses Lied durch. Auch ein Break währt nicht lang und muss sich der Schnelligkeit geschlagen geben. Zack und dann ist es auch schon wieder vorbei. Wie der vorige Song zu Ende ging, geht der nächste weiter.

„Thick As Thieves“ kommt nicht minder langsam daher und bedient sich wieder der einschlägigen Gitarrenmelodien. Der Druck in diesen Songs nimmt nicht ab, im Gegenzug zu vielen anderen Bands. Ebenso geht es bei „ Hoodride Rebel“ und „Hot Damn“ zu. Auch wenn die Tracks alle relativ kurz sind, die Folgenden „Roadrunner“ oder „Hot Damn“ nicht viel länger, sind sie sehr schnell und zeigen, dass die Band keine halben Sachen macht.

Das Album findet mit „Ain´t Over“ sein Ende und schreit förmlich danach, gleich wieder gespielt zu werden. Nur sollte man vorsichtig sein es im Auto anzumachen, denn es verleitet sehr dazu, das Gaspedal durchzutreten, welches zu Problemen führen könnte. Sonst könnte es wirklich ein Schlag in die Fresse werden.

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Olaf Räwel
Olaf ist ein mediterran Scharfmacher sondergleichen. Seine Texte sind gewürzt mit den Tränen derer, die auf seiner heimischen, eigenhändig veredelten Chili-Plantage, den Mund zu voll genommen haben. Wenn er sich nicht gerade Live- oder Gaumenerlebnisse scharfzüngig zergehen lässt, jongliert Olaf mit sündhaft teuren Designmöbeln, erfindet die daoistische Harmonielehre neu und verbindet seine ästhetischen Leidenschaften mit Spaß. Olaf, so vermuten wir, ist eigentlich ein Akronym für Ordinary Lover of Art and Flavouring. Genug Rumgeräwelt. Das Spicegirl is(s)t scharf.