Corroded: Defcon Zero (2017) Book Cover Corroded: Defcon Zero (2017)
Hard-Rock
Despotz Records (Cargo Records)
14.04.2017
www.facebook.com/corrodedsweden

Tracklist:

  1. Carry Me My Bones
  2. Gun And A Bullet
  3. Retract and Disconnect
  4. Fall Of A Nation
  5. Vessels Of Hate
  6. Day Of Judgement
  7. A Note To Me
  8. Burn It To The Ground
  9. DRF
  10. Feel Fine
  11. Rust and Nail

Da es weder richtig kalt, noch richtig warm in Deutschland wird, lohnt sich ein Abstecher in skandinavische Gefilde. In Schweden findet man die Band Corroded, die mit „Defcon zero“ grade ein neues Album am Start haben. Ob der geneigte ZuhörerIn nun in den Verteidigungszustand übergehen solle, erfahrt Ihr hier.

„Carry Me My Bones“ beginnt ungewöhnlich schwer. Im Laufe des Tracks entwickelt sich jedoch eine nicht erwartete unbeschwerte Stimmung. Das Riff dringt direkt in die Gehörgänge ein und lässt die musikalische Reise beginnen. Etwas softer zeigt sich „Gun and a bullet“. Im Mid-Tempo angesiedelt, überzeugt diese Nummer in erster Linie durch ein gutes Songwriting, dass man in dieser ernsthaften Form nur noch selten findet. Fast schon zeitlos präsentiert sich „Retract and Disconnect“. Das Riff könnte aus den 70er/80er Jahren stammen und wirkt dennoch frisch. Eine unbeschwerte Nummer, die mensch überall genießen kann. Eine gehörige Gesellschaftskritik, die mit gnadenlosen Drums unterlegt wird, sind die Trademarks von „Fall of a nation“. Düstere Vorahnung oder bereits Realität? Diese Frage sollte jeder ZuhörerIn für sich selbst entscheiden.

Nachdenklich und melancholisch ist die Powerballade „A Note To Me“. Die kleine Lebensbeichte erzeugt eine Gänsehautstimmung, die auf Anhieb überzeugen kann.  Seinem Namen macht „Burn It To The Ground“ alle Ehre. Hier wird geknüppelt und gebangt, was die Boxen hergeben. Ein absoluter Geheimtipp für die nächste Warm-Up Party. „Feel fine“ pendelt zwischen Hard-Rock und Crossover. Ein ungewöhnliches Experiment, das einige Hördurchläufe braucht.

Mit der unbeschwerten Nummer „Rust and nail“ wird die CD beendet. Ein Track, der sich sowohl durch seine Härte als auch durch seine Geschwindigkeit als perfekter Rausschmeißer entpuppt.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.