New Hard Rock
unsigned
16.11.2019
https://www.facebook.com/bucketlistOfficial/
Tracklist:
- Now Or Never
- Back Again
- Battlecry
- Karma
- All Away
- In My Head
- Dead Inside
- Suffer From Defeat
- Born To Burn
- All Away (feat. She Phoenix)
Deutschland ist Metal, lebt Metal und liebt Metal... und kann Metal machen! Wie die Neuentdeckung Bucketlist aus Braunschweig. Wobei man die Band weder Newcomer noch wirklich Neuentdeckung nennen kann. Denn bereits seit 2014 machen sie die Metalszene unsicher. Doch nachdem mit einem neuen Frontmann im Jahr 2017 auch das Material neu eingearbeitet wurde, erscheint das Debütalbum „Dust Hast Settled” nun ein paar Jahre später.
Doch das Warten hat sich gelohnt. Man könnte die Scheibe mit Schlagworten wie New Hard Rock, New Metal oder Alternative Metal überhäufen und alles ist irgendwo richtig und findet sich in den Songs wieder. Doch was am meisten hervorsticht ist – neben der hochwertigen Qualität der Produktion – die Authentizität der Band. Man fühlt das Herzblut, das die Band antreibt; hier sitzt jeder Riff, es steckt ordentlich Druck dahinter, die Energie der Musik übertägt sich auf den Hörer und genau das macht Spass, geht in die Beine und animiert zum Mitsingen - geeignete Refrains dafür gibt es zu Hauf. Jahrelanges Ar... aufreißen macht sich eben bezahlt.
Schon beim Opener „Now Or Never” liefern Bucketlist einen massenkompatiblen, aber knackigen Metalsong, bei dem man sich sofort vor dem geistigen Auge auf der Tanzfläche der Rock- / Metalclubs den Refrain mitgrölen sieht. Er brettert mit hohem Tempo voran und auch das folgende „Back Again” lässt kaum Raum zum Luft holen. Die Vocals erinnern mich stellenweise an The Carburators: rau und röhrend, allerdings bei Bucketlist mit etwas mehr cleanen Gesangsparts dabei.
Doch es wird nicht nur geknüppelt, es finden sich auch Mid-Tempo Songs und sogar Rockballaden auf dem Album. Bei der Vorzeige-Kuschelballade „All Away” fehlt es mir persönlich etwas an Gefühl und die Breaks im Song erinnern doch zusehr an bekannte Radiohits. Die Version mit Sängern She Phoenix hingegen vermittelt das, was der Originalversion fehlt. Diese hätte vollkommen ausgereicht – da kommt sogar ein wenig Gäsehaut hoch.
Doch den Großteil des Albums machen satte und energetische Rock-/Metalsongs aus. Das gesamte Album liefert soliden Ami-Radio-Rock und steht den amerikanischen Größen in kaum etwas nach. Melodien, satte Sounds, gelungene Soli und abwechslungsreiche Songs.
Die Stücke sind ausgefeilt und facettenreich, für viele gängige Rock-/Metaltypen ist etwas dabei und trotzdem fehlt die letzte Prise Originalität. Es bleibt kein Song als ultimativer Hit im Ohr hängen und dabei kann man sich jeden einzelnen Song in der Radio Bob Playlist oder ähnlichen Sendern vorstellen.
Wer ein wenig neugierig geworden ist kann sich auf Youtube die ersten drei Singles anhören, diese veranschaulichen perfekt das Bucketlist Spektrum.
Doch trotz fehlendem großen Alleinstellungsmerkmal muss man beachten, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt und dafür auf hohem Niveau spielt. Es gibt nichts zu beanstanden, nur „Meckern auf hohem Niveau”. Auf jeden Fall ist die Scheibe gut zum Feiern und wem die Singles gefallen, der macht mit dem gesamten Album nichts falsch. Und zu guter Letzt: Labels aufgepasst! Die Band ist noch „unsigned”!