Architects: For Those Who Wish To Exist At Abbey Road (2022)

Architects: For Those Who Wish To Exist At Abbey Road (2022) Book Cover Architects: For Those Who Wish To Exist At Abbey Road (2022)
Metalcore
Epitah
25.03.2022

Tracklist:

  1. Do You Dream Of Armageddon?
  2. Black Lungs
  3. Giving Blood
  4. Discourse Is Dead
  5. Dead Butterflies
  6. An Ordinary Extinction
  7. Impermanence
  8. Flight Without Feathers
  9. Little Wonder
  10. Animals
  11. Libertine
  12. Goliath
  13. Demi God
  14. Meteor
  15. Dying Is Absolutely Safe

Ja, Metalcore kann auch pathetisch. Sollte es das unbedingt? Jein. Nachdem Architects erst kürzlich ihr neues Album „For Those Who Wish To Exist” veröffentlichten, folgt nun auch noch die aufgeblasene Version live aus den Abbey Road Studios. Während schon die Sparversion nicht bei allen Fans gut ankam (Meinstream, Sellout, bla bla, man kennt es) wird bei der jetzigen Version etwas mehr klar, was bei dieser Kritik gemeint ist.

Die Band, die sonst durch Geradlinigkeit und Brachialität überzeugte, greift zu großen Gesten und fetten Orchestern, um das eh schon weichere „For Those Who Wish To Exist“ aufzuwerten. Mehr Klargesang und weniger Vertracktheit dürften dabei zwar einen breiteren Markt ansprechen, stoßen aber viele Fans der ersten Stunde vor den Kopf. Wenn dann noch ein Orchester dazu kommt, kommt man beim Hören nicht umher, Bildern von posenden Symphonic-Metallern vorm inneren Auge aufleben zu lassen. Während Künstlern immer sämtlicher experimenteller Spielraum zustehen sollte, fühlt sich diese Version der Platte einfach nicht rund an. Nicht zusammengehörig. Mehr gewollt als gekonnt. Leider.

Ob dies den zahlreichen Besatzungswechseln zuzuschreiben ist? Eventuell. Die Architects haben ihre klare Linie verloren. Vom klaren Bauhausstil zum verschnörkelten Jugendstil quasi.

Das heißt nicht, dass die Inszenierung von „For Those Who Wish To Exist“ in den Abbey Road Studios gänzlich misslungen ist – Die Orchestralen Parts haben es ganz schön in sich, aber so richtig passend fühlt sich das eben nicht immer an. Aber manchmal schon. Ein äußerst gelungenes Beispiel für einen guten Mix ist „Giving Blood“ – die Aufnahmen wirken harmonisch und nicht erzwungen. Sicherlich finden sich auf „For Those Who Wish To Exist – Live At Abbey Road” auch weitere versteckte Schätze, aber die sollte jeder selbst für sich entdecken.

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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