Angtoria: God has a plan for us all (2006) Book Cover Angtoria: God has a plan for us all (2006)
Peggy Graßler
Listenable Records
27.04.2006
www.angtoria.com

Tracklist:

  1. The awakening
  2. I’m calling
  3. God has a plan for us all
  4. Suicide on my mind
  5. Deity of Disgust
  6. The addiction
  7. Six feet under’s not deep enough
  8. Do you see me now
  9. Original sin
  10. Hell hath no fury like a woman scorned
  11. Confide in me
  12. Thet’s what the wise lady said

 

Ein Album mit  recht eigenwilligem Titel wird mir hier präsentiert, wenn man das Ganze mal so auf den ersten Blick betrachtet und die Worte mal so wirken lässt, denn ob Gott für uns alle wirklich einen Plan hat, wage ich zu bezweifeln, doch lass ich mich auch gern mal aufklären und werde mal schauen ob ANGTORIA mich da eine besseren belehren, wenn ich das Album gehört habe…

ANGTORIA ist noch ein recht neuer Name am Rock – Himmel, bisher traten die Musiker unter diesem Namen nur mit einer Demo an die Öffentlichkeit, welche aber recht gut bei den Kritikern abschnitt. GOD HAS A PLAN FOR US ALL ist nun das Debüt der Formation. Sarah Jezebel Deva, Sängerin und Texterin bei ANGTORIA wird vielleicht schon einigen unter euch bekannt sein, wirkte sie doch schon bei Formationen mit wie CRADLE OF FITH, THERION und MORTIIS mit.

Für die Musikalische Umsetzung der Ideen der Band sorgen Chris und Thommy Rehn. ANGTORIA machen Musik für eine Zielgruppe, welche sich an Bands wie Xandria, Visions of Atlantis, Within Temptation und alles was so in diese Richtung läuft, erfreuen. Für die dürfte hiesige Formation eine wirklich erfreuliche Neuentdeckung sein, ohne die Band mit einen der genannten vergleichen zu wollen. Dafür haben ANGTORIA doch einen zu eigenen Stil entwickelt. „Heavy Metal meets Classic“, diese Variante ist nicht neu, wird aber von ANGTORIA sehr eindrucksvoll und mit nichts vergleichbarem umgesetzt. Schon das Intro auf  GOD HAS A PLAN FOR US ALL zeigt sich sehr dramatisch und einzigartig. Und genauso theatralisch wird die Scheibe fortgesetzt. So treffen zielgenau gesetzte Gitarrenriffs und Schlagzeugattaken auf orchestrale Passagen, und alles harmoniert bis auf die letzte Note. Der Gesang von Sarah wird teilweise mit inszenierten Chorgesängen und Spachsamples abgerundet, was wiederum sehr einzigartig und dramatisch ans Ohr gelangt. An manchen Stellen nimmt GOD HAS A PLAN FOR US ALL sogar ein Soundtrack ähnliches Gewand an, wie ich finde. Mit einigem Tempo geht’s auf der Scheibe zur Sache, wobei die Vorliebe der Musiker für schöne eingängige Melodien nicht zu überhören ist.

THE ADDICTION verdient es meiner Meinung nach, doch separat genannt zu werden, ist dies doch eine wunderschön anzuhörende Ballade die schon fast Gänsehaut zu zaubern vermag. Abwechslung gibt es wahrlich genug auf dem Debüt des Trios, ANGTORIA sind alles andere als ein billiger Abklatsch anderer Bands der Sparte, sondern  ein wirklich ernst zu nehmendes Projekt, welches ohne weiteres das Potential hat, weit nach vorn zu kommen und sich einen Platz in der großen Menge der Bands aus diesem Metal Bereich zu sichern. Man darf gespannt sein…

Fazit:
Ich kann Liebhabern dieser Art von Musik die hier vorliegende Scheibe nur wärmstens empfehlen, es ist sicherlich kein Fehlkauf und wird euch so einige Stunden versüßen.
Eine Frage bleibt trotzdem auch nach dem Hören von GOD HAS A PLAN FOR US ALL offen:  Hat er wirklich für uns alle einen Plan???

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.