Reingehört: Song Of The Month 2025 – „Girl Boss“ von Blond  [03/2025]

Auch in diesem Fahr pflegen wir wieder eine Spotify-Playlist mit den Lieblingssongs der Redaktion. Jeden Monat wird dabei ein Song ausgewählt, über den ihr hier etwas mehr erfahren könnt.

Unser Song Of The Month im März ist Girl Boss von Blond, ausgewählt von Rune Fleiter. Dieser sagt dazu:

Songs mit deutschen Texten haben bei mir einen eher schweren Stand, zu den wenigen Bands und Künstler*innen die es hin und wieder trotzdem schaffen mich mit eben solchen Songs abzuholen gehören unter anderem Blond. Mit Girl Boss feat. Alice Go von der Band Dream Wife, der ersten Single des kommenden dritten Studioalbums „Ich träum doch nur von Liebe“, haben sie es wieder mal geschafft. Musikalisch ist Girl Boss eine Mischung aus Indie-Pop und Pop-Punk, kraftvoll, treibend und eingängig, die perfekte Grundlage für die hier so wichtige Message. Die Vocals haben nicht nur einen richtig guten Flow, etwas was ich bei deutschen Songs oft vermisse, sondern gerade inhaltlich ganz viel zu bieten. Kritik am kapitalistisch patriarchalen System und eine Ansage an feministischen schein Aktivismus, alles mit einem Augenzwinkern was dem Song so trotz des Themas eine angenehme Leichtigkeit verleiht und dennoch die Message mehr als deutlich rüber bringt. Blond machen mit Girl Boss klar, Konsum als einfache Form des Aktivismus ist nichts weiter als Selbstbetrug. Am Ende bleibt Konsum halt Konsum und mit feministischen schein Aktivismus lassen sich strukturelle Missstände gegenüber FLINTA*s nicht lösen. Komm, fick das Patriarchat! Zusammengefasst: Ein wirklich starker Song, nicht nur aufgrund der Message.

Links:
Blond

Alle Redaktionsfavoriten findet ihr in unserer Songs of 2025 Playlist:

Thea Drexhage
Thea Drexhagehttps://www.be-subjective.de
Thea Drexhage hat Salma Hayek einiges voraus! 10 mm. Wie die meisten Frauen der Redaktion, Duffy, Beth Ditto, Joan Rivers oder Angus Young kann sie die MusikerInnen aus dem Bühnengraben also völlig problemlos sehen, wenn jemand ihren Hocker trägt, wird aber - das hat sie mit Salma dann doch wieder gemein - dennoch viel zu oft auf Ihre Körpergröße, ihre Mähne und ihre leicht misanthropischen Anflüge reduziert. Damit sie also nicht im nächstbesten Titty Twister von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang Menschenmengen und Bläser mätzelt, halten wir “Aggro-Thea”, die zuvor ganze Landstriche in Mecklenburg Vorpommern ausgerottet hat, halbtags im spießbürgerlichen Oldenburger Exil an der langen Leine. Seither legt sich die scheißpünktliche existentialistische Besserwisserin analog mit Sartre, Camus & Kodak an und ja, auch wir müssen neidlos zugestehen, dass der Instagram-Account ihrer beiden Katzen “Salma” und “Hayek” mehr Follower pro Tag hat, als unser webzine im ganzen Jahr.

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