Drei Jahre nach ihrem letzten Besuch bewies Orla Gartland im Frannz Club erneut, warum sie zu den spannendsten Live-Acts im Indie-Rock zählt und dass nicht alle Held*innen Cape tragen. Doch bevor sie die Bühne betrat, sorgte Emma Harner als Voract für einen unvergesslichen Auftakt. Mit ihrem charmanten Auftreten und einzigartigen Songs zog sie das Publikum sofort in ihren Bann. Besonders in Erinnerung blieb ein Song über ihr verstorbenes Huhn, der das Publikum gleichermaßen zum Lachen und Nachdenken brachte. Später kehrte sie für ein Duett mit Orla Gartland zurück und performte eine besondere Version von Over Your Head. Orla selbst witzelte darüber, wie ähnlich sich die beiden seien – ein Running Gag, der sich durch den Abend zog. Ein vielversprechender Act, den man definitiv im Auge behalten sollte!

Eine Fanbase mit Herz und Humor
Die Atmosphäre im Frannz Club war von Anfang an elektrisierend. Orla Gartlands Fanbase ist bekannt für ihre starke Community und ihre kreativen Outfits – und auch an diesem Abend war das nicht anders. Die enge Verbindung zwischen Fans und Künstlerinnen zeigte sich immer wieder in den Interaktionen: Ob humorvolle Zwischenrufe aus dem Publikum oder gemeinsames Feiern – hier fühlte sich jede Person willkommen.
Setlist voller Highlights und Überraschungen

Musikalisch ließ Orla keine Wünsche offen. Ihre energiegeladenen Songs wie Zombie!, Backseat Driver und Late to the Party verwandelten den Club in eine einzige Partyzone. Besonders Red Wine Supernova, ein Cover von Chappell Roan, wurde vom Publikum gefeiert. Die emotionale Seite kam ebenfalls nicht zu kurz: Why Am I Like This?, bekannt aus der Netflix-Serie Heartstopper, sorgte für Gänsehautmomente. Auch der Song Late To The Party war ein Highlight des Abends. Auf dem Album wird der Song von Declan McKenna (vielleicht verlinken auf unseren Declan Beitrag?) begleitet, am Abend spielte Orla den Song dann ganz allein. Als besonderes Schmankerl spielte sie außerdem den bisher unveröffentlichten Song Now What, eine Januar-Demo aus ihrem exklusiven Secret Demo Club.
Perfekte Mischung aus Humor und Tiefe

Orla Gartlands Bühnenpräsenz ist ebenso unterhaltsam wie beeindruckend. Mit ihrem trockenen Humor und lockeren Sprüchen brachte sie das Publikum immer wieder zum Lachen. Ein besonders amüsanter Moment war, als sie die typische Konzert-Interaktion hinterfragte: „Stellt euch mal vor, wir würden uns im echten Leben einfach nur mit einem lauten ‚Wooo!‘ begrüßen!“ Doch trotz aller Leichtigkeit zeigte sie sich auch nachdenklich, als sie über ihre Erfahrungen als Indie Künstlerin in einer männerdominierten Branche sprach.
Sound, Licht und Bühnenbild auf den Punkt
Sowohl klanglich als auch visuell war das Konzert ein Genuss. Der Sound im Frannz Club war klar und ausgewogen, und das Bühnenbild mit Neon-Zeichen und Telefonstrippen – inspiriert vom Albumcover – verstärkte die intime, aber dennoch energiegeladene Atmosphäre. Besonders die Beleuchtung setzte die Songs perfekt in Szene und ließ den Club wie eine pulsierende Indie-Rock-Party wirken.
Ein Konzert, das in Erinnerung bleibt
Nach einem intensiven Hauptteil und einer (ironisch kommentierten) Zugabe startete der letzte Teil des Abends mit Flatline, das per Glücksrad aus dem Set gewählt wurde. Orla teilte dabei eine kuriose Anekdote über eine Fan-Nachricht: Jemand hatte sich Flatline als Song für eine Herzoperation gewünscht – das Publikum fand das genau so lustig, wie Orla selbst. Der Abend endete mit den Songs Everybody Needs a Hero und Little Chaos.

Für langjährige Fans war dieses Konzert eine Bestätigung von Orlas großartiger Entwicklung als Live-Künstlerin, für Neulinge sicher ein perfekter Einstieg in ihre musikalische Welt. Wer ehrlichen, humorvollen Indie-Rock liebt, sollte sich ihre Shows nicht entgehen lassen!
Galerien (by Franz Naumann bs! 2025):

Setlist Orla Gartland:
1. Sound of Letting Go
2. Kiss Ur Face Forever
3. Codependency
4. Three Words Away
5. More Like You
6. Madison
7. Oh God
8. Simple
9. Mine
10. Over Your Head (Solo Acoustic with Emma)
11. Why Am I Like This?
12. Now What?
13. Red Wine Supernova
14. Backseat Driver
15. Zombie!
16. Late to the Party
17. Flatline (Wheel Song)
18. Everybody Needs a Hero
19. Little Chaos
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Orla Gartland