Vielleicht ist es eine der schönsten Liebesgeschichten, die zwischen Nando und Jörkk Mechenbier und dann ist, es auch noch eine, von der ein paar glückliche Handvoll Bremer*innen profitiert. Denn regelmäßig schaut der Mechenbier mit seinen Musikprojekten in der links-werder-grün-versifften Kaschemme im Bremer Viertel vorbei. So auch mit Love A am 1.5. 2025. Natürlich war die Nummer schneller ausverkauft als mal „Love A im Eisen, das ist ja geil“ sagen konnte, aber jene, die nicht es nicht schafften, auf der Liste der 80 Glücklichen zu stehen, durften draußen vor den offenen Fenstern lauschen. War bei dem Klima vielleicht sogar ein bisschen geiler.

Schon beim Support von She Danced Slowly war’s gut warm zwischen Tresen und Bühne. Der Bremer Musiker Oskar Brozek tingelt schon seit ein paar Jahren durch die Bremer Musikszene und darüber hinaus. Solo mit Gitarre genießt er ein Privileg, das an diesem Abend nicht viele haben – Platz und Blutzirkulation. Guter sauberer Indierock mit Herz und Verstand. Acht Songs gibt’s, bevor es eine kurze Pause zum frische Luft schnappen gibt. Beendet wird das knackige Set mit einer einfachen, einprägsamen aber absolut wichtigen Botschaft:
Fuck Trump.
Und dann heißt’s Bauch einziehen, im Eisen wird’s voll. Auch auf der Bühne. Love A spielen sich warm für die kommende Tour. Und das mit dem warm nehmen sie sehr ernst. Bereits nach Nachbarn II fließt der Schweiß, dagegen hilft ein kühles Bierchen vom Tresen – zum Glück ist der Weg nicht weit. Es ist ein Gemeinschaftsschwitzen der Glückseligkeit. Auch draußen vor den Fenstern füllt sich der Gehsteig und einige vorbeifahrende Radfahrer*innen schauen verwirrt.
Gibt’s da was umsonst?
Trümmer – wenn‘s so weiter geht. Trotz der Enge versuchen die Leute so gut es geht zu Tanzen. Herr Mechenbier, der sich anfangs für das Heringssperma auf seiner Hose entschuldigt, zeigt sich einerseits wahnsinnig happy über all das, was da grad passiert, ist aber auch besorgt, was von Love A noch für die Show am Folgetag im Hamburger Molotow übrigbleibt. Wusstet ihr eigentlich, dass Heringe durch Pupsen kommunizieren? Ware der Punk ein Fisch, dann wohl ein Hering.
Über die musikalische Qualität der Band muss man kaum noch Worte verlieren. Selbst in so einem kleinen Laden klingt das auf der Bühne Produzierte einfach ganz fantastisch. Auch die Setlist lässt keinerlei Wünsche offen – außer vielleicht das leise verlangen etwas neuer Musik – Meisenstaat liegt ja auch schon wieder ein paar Jahre zurück…
Die 80 Körper im Raum arbeiten hart daran, Bier und andere Flüssigkeiten in Schweiß umzuwandeln. Tag der Arbeit halt. Aber auch das nötige politische Standing fehlt hier selbstversändlich nicht.
Brennt alles nieder, fickt das System.
Danke Love A, danke Eisen.
PS: Im Eisen gibt’s regelmäßg wirklich gute Shows, schaut dafür mal auf deren Social Media Kanälen vorbei und aboniert den Newsletter of Love.
Galerien (by Thea Drexhage bs! 2025)
She Danced Slowly
Love A