So ein Heimspiel, hat er vorher gesagt, das sei doch immer wieder etwas Besonderes. Und das war es für seine Fans im heimischen Celle und auch für die Band. Auf der Open-Air-Bühne des Veranstaltungszentrums CD-Kaserne lieferte Moritz „Mutz“ Hempel mit seinen „Blackeyed Banditz“ einmal mehr ein solides Konzert ab. Bei der Band darf man einen Gang quer durch viele Stilrichtungen erwarten.
Recht spontan luden Mutz und seine Mannen jedoch noch Luna Desmond ein mit ihnen die Bühne zu teilen. Diesmal solo angereist, sonst eher mit ihrem Projekt Luna and the Fathers am Start präsentierte sich die junge Künstlerin intim auf der Innenhof-Bühne der CD Kaserne.
Sichtlich aufgeregt entfiel der sympathischen Künstlerin hier und da ein Song – allerdings ohne Auswirkungen auf Stimmung und Flow. Sehr angenehm und schöne Darbietung an einem derart passenden lauen Sommerabend. Komm wieder!
Im restlos gefüllten Innenhof der CD-Kaserne startete die Band mit „Hammer of the Gods“, dem Opener auch des neuen Albums Stardust, das am 19. August erscheint. Und es folgte „Cougar on a Leash“ – da gab es gleich was auf die Ohren. Aber das in der gewohnten Qualität, die das Markenzeichen der Band ist.
Daran haben auch die Umbesetzungen nichts geändert, die in den vergangenen Monaten vollzogen wurden. Bassist Sören Schmidt, der das aktuelle Album „Stardust“ noch komplett mit eingespielt hat, hat die Band verlassen und wurde durch Florian Hempel, dem großen Bruder von Mutz, abgelöst. Am Schlagzeug wurde Felix Hoffmeyer durch Lucas Katzmann ersetzt. Die Show in der CD-Kaserne war die vierte für ihn mit den „Banditz“. „Ich habe schon ordentlich proben können, das war kein Problem“, sagt Katzmann. „Und es macht echt einen großen Spaß mit den Jungs.“
Das war dann auch durchaus zu spüren. Egal, ob Tobias Burmeister an den Keyboards oder Lead-Gitarrist Tony Mulkes, die Spielfreude schwappte sehr schnell ins Publikum über. Wobei „Chef“ Mutz sich für seine Verhältnisse recht wortkarg gab. Bis auf die Erläuterungen zu dem ein oder anderen Song ließ er die Musik sprechen.
Im Mittelpunkt standen die Stücke des neuen Albums „Stardust“, mit denen Mutz einmal mehr beweist, was für ein hervorragender Songschreiber er ist. „Dust & Bone“, „Blessed by the Devil“, „Last Grain of Sand“ oder als Zugabe des Titelstück „Stardust“ – das sind Songs, die ins Ohr und in die Beine gehen. „Through the Night“ ist eine wunderschöne Ballade, „Hung & Over“ nur mit Akustik-Gitarre und Klavier – die Fans kamen auf ihre Kosten.
Was den Frontmann vor allen Dingen ausmacht, ist seine Unaufgeregtheit und die Flexibilität seiner Stimme. Ob er lautstark gegen die Band ansingt oder die Balladen intensiv in sein Mikrofon singt – es passt immer. Die Musiker stehen da in Nichts nach. Mulkes kann seine Gitarre sanft träumen lassen oder harte Riffs herausjagen. Florian Hempels Bass ist unaufgeregt aber intensiv. Burmeister versteht es an den Tasten, die Stimmungen der Songs aufzunehmen. Und Katzmann hinter den Drums zeigt Einsatz, als ob er schon ewig dabei ist. Es war einmal mehr ein rundum gelungener Konzertabend – und wohl die einzige Show in Celle in diesem Jahr.
Die Musiker genossen das Bad in den Fans am Ende sichtlich. Das neue Album, das ist wohl klar, wird sehnlichst erwartet. Beim Konzert durfte es noch nicht verkauft werden. „Das hätte der Vertrieb nicht so cool gefunden“, erklärte Mutz. Als kleine Anheizer gibt es aus YouTube schon Videos zu „Hammer of the Gods“ und „Stardust“.
Setlist:
- Hammer of the Gods
- Cougar on a Leash
- Spring
- All along
- Blessed by the Devil
- Dust & Bone
- Last Dime
- Bye Bye Byrd
- Hung & Over
- Hollow Man
- River Runs Red
- Holy Ghost
- Last Grain of Sand
- Where we belong
- Through the night
Encore: - Blooms
- Stardust
Galerien (by Torsten Volkmer bs! 2022):
Links:
https://mutzmusic.de
https://www.instagram.com/lunaandthefathers/