Wenn man trotz katastrophaler Wetterlage einen richtig schönen Open-Air-Abend erlebt, dann ist bei diesem Konzert wohl alles richtig gelaufen: Die Fantastischen Vier und über 10.000 Fans reißen am Samstagabend bei den Filmnächten am Elbufer alles mit Freude, Charme und Leichtigkeit ab, was abzureißen geht. Und dabei wird – leicht bis exorbitant ausschweifend – mit den Armen gewippt.

Die Farben der bunten Regencapes reihen sich wie Konfetti auf dem Gelände der Filmnächte aneinander. Und weil Fanta 4 und ihre Fans es bunt, laut und herzlich mögen, spendet man gerne seinen Pfandbecher an die „Omas und Opas gegen Rechts“ oder kauft das beliebte „Moin Liebe, Tschüss Hass“-Merchandise. Wer dann doch lieber den „dicken Pulli“ will, wird am großen Fanta-Stand fündig. Und das zu erfreulich fairen Preisen – in Zeiten, in denen sonst alles immer teurer wird.
Warm-Up mit DJ Thomalla & Nirvana-Moment
Ab 19:30 Uhr sorgt DJ Thomalla mit seinem Set für die nötige Aufwärmung – auch dringend nötig angesichts der sinkenden Temperaturen und der bedrohlich grauen Wolken am Himmel. Zum Schluss tanzen alle zu „Smells Like Teen Spirit“. Fetzt!
Showtime mit Regen, Beats und großem Grinsen
Gegen 20:30 Uhr ist es endlich so weit: Die Fantastischen Vier gleiten lässig auf die Bühne, und das Publikum ist sofort auf Betriebstemperatur. Die Regencapes hüpfen, wippen, springen. Im Hintergrund thront das Finanzministerium – ein wunderbar surrealer Anblick. Das „Weekendfeeling“ ist da. Und es bleibt.
Gemeinsam geht’s auf eine kleine Zeitreise – mit Staunen darüber, dass es diese Band tatsächlich seit 1986 gibt. Die Fantas begleiten die Millennials (und viele andere) durchs Leben. Wer erinnert sich nicht an „Sie ist weg“ oder „Die da!?“ aus Schulzeiten? Und jetzt wissen wir auch: Michi Beck war „Die Da“ heimlich selbst.
Energie, Haltung & Humor – wie eh und je
Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon sind dynamisch wie eh und je – gut gelaunt von der Zehe bis zur Haarwurzel. Und das spürt man. Wäre das hier ein Seminar für Team-Motivation, die Fantas hätten die 10.000 längst aus jeder Lebenskrise geholt.
Die Songs gehen fließend ineinander über, und wenn die Vier Ansagen machen, dann auch mal wild durcheinander – was dem Ganzen noch eine Extra-Portion Unterhaltung verpasst. Bei „25“ oder „Der Picknicker“ wird die Bühne zur Erinnerungsparty. Hände hoch, alles fühlt sich ein bisschen wie Legende an.
Zur Wetterlage gibt’s nur ein verschmitztes „Hat der Regentanz endlich funktioniert?“ und ein Kichern. Und trotz „Pissens von oben“ bleibt das Publikum standhaft – kein Schwund in Sicht. Spätestens bei „MFG“ hängen alle an den Lippen der Fantas und feiern die vom Musikvideo inspirierte Choreografie.
Mit „Ernten, was wir säen“ setzen sie ein klares Zeichen gegen rechtes Gedankengut. Eine Botschaft, die in Zeiten wie diesen wichtiger ist denn je – und die man gar nicht oft genug hören kann.
Zusammen nach Hause – aber mit Troy im Herzen
Nach über zwei Stunden Konzert, Regen, Liebe, Nostalgie und Haltung geht’s „Zusammen“ Richtung Ausgang. Aber eines ist klar: Die Fantas und ihre Fans bleiben sich „Troy“.
Galerie (by Kristin Hofmann bs! 2025):
Setlist Fantastischen Vier (aus Fulda):
- Weekendfeeling
- Heute
- 44 Tausend
- Danke
- Aller Anfang ist Yeah
- Hitisn
- Bestandsaufnahme
- Populär
- Endzeitstimmung
- Win Win Win
- Der Picknicker
- Le Smou
- Die da?!
- 25
- Troy
- Mehr nehmen
- Was man will
- Tag am Meer
- Inferno
- Wie weit
- Sie ist weg
- Projekt Y
- MfG
- Ernten was wir säen
Encore: - Aufhören
- Einfach sein
- Smudo in Zukunft
- Zusammen
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