Start CD / DVD Reviews Flyleaf: Flyleaf (2008)

Flyleaf: Flyleaf (2008)

Flyleaf: Flyleaf (2008)
Flyleaf: Flyleaf (2008)
Jörn Constabel
A & M Reco
22.01.2008
www.flyleafmusic.com

Tracklist:

  1. I'm So Sick
  2. Fully Alive
  3. Perfect
  4. Cassie
  5. Sorrow
  6. I'm Sorry
  7. All Around Me
  8. Red Sam
  9. There For You
  10. Breathe Today
  11. So I Thought
  12. Fully Alive Acoustic (Bonus)
  13. All Around Me Acoustic (Bonus)

Die 2001 in Texas gegründete Band Flyleaf ist in Deutschland schon länger ein Begriff. Ihr Debüt ist mit dem Bandnamen betitelt und umfasst elf Tracks. Pünktlich zum Kinostart von „Stirb Langsam 4.0“, bei dem Flyleaf einen Gastauftritt hatte, wurde die Single „I'm So Sick“ in Deutschland veröffentlicht. Danach folgte Anfang dieses Jahres ein Re-Release des Albums, welches lediglich zwei Akustiksongs zusätzlich zu den bekannten Stücken enthält.

Der Sound der Band ist vergleichbar mit Avril Lavigne, jedoch um einiges härter und emotionaler; im Ganzen eher als Nu Metal/Rock einzuordnen. Auffallend in sämtlichen Songs ist die Stimme von Frontfrau Lacey Mosley, die von gefühlvollem Gesang bis hin zum leichten Shouting in sämtlichen Höhen und Tiefen gekonnt zur Geltung kommt. Melodie und Rhythmus bilden in der Regel einen dramatischen Sound, welcher durch  melancholische Lyrics keinen besseren, abgerundeten Kontext darbieten könnte.

Flyleaf bezeichnen sich selbst nicht als christliche Band, wobei der Glaube in den Songs eine große Rolle spielt. Den Song „All Around Me“ schrieb Mosley, als sie begann an Gott zu glauben. Der Track „Cessie“ fällt besonders auf. Er handelt von dem Schulmassaker in Littleton, bei dem 15 Menschen ermordet wurden. Eine von ihnen war Cessie Rene Bernall, die vom einem der Attentäter erschossen wurde, als ihm sagte, dass sie an Gott glaube.

Der Gesang ist verzaubernd und aufrüttelnd, ebenso wie die Texte, was gebettet in schöne Gitarrenriffs zwischen Rock und Metal und dem passenden Schlagzeug ein gelungenes melodramatisches Erstlingswerk verspricht. Lediglich an einigen Stellen wirkt das Album zu „kuschelig“ und könnte im Ganzen noch ein kleines bisschen mehr Härte und Geschwindigkeit vertragen. Dennoch strahlt das Album ein atemberaubendes Flair aus, bei dem man die Ohren weit aufsperrt um die Sicht der Band auf den Glauben und die Gesellschaft sowie das Leben in ihr zu verstehen.

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