Start Events Konzertberichte Review: „Hoch die Krüge“ mit Versengold im Musikzentrum (17.10.2015, Hannover)

Review: „Hoch die Krüge“ mit Versengold im Musikzentrum (17.10.2015, Hannover)

Foto: © Wiebke Mende bs!

Nachdem Versengold dieses Jahr schon auf dem Mittelalterlichen Phantasie-Spectaculum aufgetreten sind, gingen sie nun auch noch auf eigene Tour- Zeitlos. Zum ersten Mal machten sie dabei am 17.10. Station in Hannover im Musikzentrum. Um 19:00 war Einlass und die Leute standen auf dem großen Gelände Schlange. Am Einlass stand ein großes Schild mit der Aufschrift „Ausverkauft“- Habe ich das im Musikzentrum schon einmal erlebt !? Normalerweise gibt es immer noch an der Abendkasse Karten. Dies war hier nicht mehr der Fall. Mittelalter-Folk kam sowohl bei Jung als auch Alt an und somit war das Publikum bunt gemischt.

Foto: © Wiebke Mende bs!
Foto: © Wiebke Mende bs!

Im Netz wurde vor dem Auftritt schon heftig diskutiert, ob es eine Supportband gibt und welche Band das sein würde. Somit war die Anspannung groß. Mit zehn Minuten Verspätung begann die Show und es stand fest, dass Versengold ohne einer weiteren Band auftritt. Die Bühne tauchte sich in blaues Licht, Nebel kam auf, weiße Lichtstrahler durchzuckten das Musikzentrum und plötzlich durchhallte ein Donner den ganzen Raum. Das ganze Publikum zuckte komplett zusammen vor Schreck. Das Intro hatte begonnen. Einer nach dem Anderen betrat die Bühne und nahm seinen Platz ein. Und schon begann der erste Song „Zeitlos“- Namensgeber des neuen Albums und der Tour.

Das Publikum war außer Rand und Band. Der Veranstalter hatte die Empore im Musikzentrum freigegeben und so fanden 530 Leute Platz, die schon bei den ersten Klängen auf diesen nicht mehr zu halten waren. Beim Song „Hoch die Krüge“- eine Singleauskopplung vom Januar- sang das Publikum den Refrain komplett alleine- einfach Begeisterung pur. Spätestens beim folgenden Lied- ein instrumentaler Song- waren selbst die Skeptiker unter den Gästen überzeugt. Versengold ist eine Band, die für jeden etwas zu bieten hat. Und somit gab es ein abwechslungsreiches Programm. Neben Trink- und Tanzlieder gab es auch rein instrumentale Einlagen, ruhige Songs und Balladen. Und zu jedem Song hatte die Band eine kleine Geschichte zu erzählen. So wurde „Frühlingsgruß“ das erste Mal überhaupt live gespielt. Ein ruhiges Lied, das im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hatte, wieso ein ganzer Song über eine Blume geschrieben wurde. Mit einem Augenzwinkern erklärte Malte, dass es nicht nur um eine Blume ginge und man doch noch einmal über den Taxt nachdenken sollte. Das Publikum lachte und grölte.

Foto: © Wiebke Mende bs!

Natürlich durfte der Klassiker „Immer schön nach unten treten“ nicht fehlen, ein kritisches Lied über die gesellschaftliche Ordnung hier in Deutschland. Musste die Band überhaupt noch singen !? Es kam mir so vor, als würde ihre Anwesenheit komplett ausreichen, um die Fans in Ekstase zu versetzen, die dann aus voller Inbrunst die Refrains sangen. Und das bei einem ausverkauften Musikzentrum- eine Atmosphäre, die nicht besser hätte sein können und alle mitriss.

Vor der Tour hatte Versengold eine Umfrage gestartet, bei der jeder Fan sich Lieder wünschen durfte. Die Titel mit den meisten Stimmen wurden dann gespielt. Einer davon war „Schon immer mal“- ein Song, der die Band doch sehr überraschte, dass er so oft gewünscht wurde. Die Fans waren sehr begeistert. Ebenfalls wurde „Im Namen von Millionen“ gewünscht, eine Ballade, die schon neun Jahre alt ist, aber erst jetzt im Januar vertont wurde. Das Hannoveraner Publikum durfte sich geehrt fühlen, denn dieses Lied wurde erst zum dritten Mal live gespielt.

Mit „Habt ihr Lust zu tanzen !?“ wurden die Leute von der Band weiter angeheizt. Es folgte „Im Namen des Volkes“, bei dem die Fans lautstark den Refrain singen sollten. Durch das Wiener Publikum sei die Band nicht mehr so schnell zu beeindrucken. Dies spornte die Leute im Musikzentrum erst recht an und so wurde aus vollem Halse der Refrain eher geschrien als gesungen.

Weitere Lieder an diesem Abend waren „Ihr seid Musik“, „Drey Weyber“, „Versengold“, „Spaß bei Seite“, „Ich und ein Fass voll Wein“ und mit „Einerlei“ beendeten sie ihr Konzert. Doch dies ließen die Fans nicht zu. So spielte Paul noch ein Solo auf seinem Schlagzeug; „Seemannsgarn“ war ein spontaner Wunsch aus dem Publikum, der auch gerne erfüllt wurde; und nach „Halunken“ gingen sie dann endgültig von der Bühne.

Versengold ist eine Band, die ihren Fans sehr nahe steht und auch gerne Wünsche erfüllt. Und so war es nicht verwunderlich, dass alle sich am Merch-Stand einfanden und für ihre Fans da waren.

Links:

www.versengold.com
www.musikzentrum-hannover.de

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