Start CD / DVD Reviews Noblesse Oblige: In Exile (2008)

Noblesse Oblige: In Exile (2008)

Noblesse Oblige: In Exile (2008)
Noblesse Oblige: In Exile (2008)
Repo Records
19.09.2008

Tracklist:

  1. 4 a.m.
  2. Das Soldatenglück
  3. Jalouse
  4. Seaside suicide
  5. Tanz, Mephisto!
  6. Barracuda
  7. Hit the bongo
  8. East of Eden
  9. Duel
  10. Monkey business
  11. Forbidden time
  12. Partners in crime
  13. All or nothing
  14. Shame
  15. Under the floorboard
  16. Tanz, Mephisto! (Quicktime Movie)

Das Duo (Sebastian Lee Philipp & Valerie Renay) aus London, welches gerade nach Berlin übergesiedelt ist, bringt mit ihrer zweiten Scheibe ein Stück auf den Markt, welches schwerer zuzuordnen ist, als es sonst der Fall scheint. Durch den glücklichen Zufall die Band zuerst live gesehen zu haben und dann mir ihre CD anzuhören, erleichtert einem die Arbeit dabei aber nur unwesentlich. Mit dem Werk, welches immerhin in drei Sprachen besungen wird, zeigt sich aber auch die experimentelle Vielfalt und Vielschichtigkeit der beiden. Die Chanson-Einflüsse der französischen Sängerin spielen dabei genau so eine große Rolle, wie Sebastian, der als Musikproduzent sehr stark verschiedensten Einflüssen ausgesetzt ist. War das erste Album von den beiden, noch ein Mix aus „Zitat: Disco-Punk, 60iger französischen Chansons und akustischer Folklore!“, so stellt das neue Album für mich viel mehr Einflüsse von afrikanischen Elementen oder auch inhaltlich ein paar provokante Anlehnungen an einige Horrorfilme.

„Tanz, Mephisto“ ist ein Beispiel dafür aber auch die Weltmusikeinflüsse von „Hit the Bongo“ und „Barracuda“ kommen sehr stark durch. Was die ganze CD für Gothics und andere Schwarze Szenegänger besonders interessant machen dürfte, ist der Mix von allem. Aber „Seaside Suicide“ z.B. klingt sehr nach den frühen Stücken von „Siuxie and the Banshees!“ „Tanz, Mephisto“ ist ein Mix aus „Welle Erdball“ und „DAF“.

Live erinnerte mich Sebastian mich in einigen Passagen sehr an „Nick Cave“. Aber trotz aller Vergleiche ist diese CD definitiv ein eigenes Stück Musik.

Diese CD zu empfehlen fällt mir sehr schwer. Aber sie zu verschweigen genau so wenig. Sie ist so eigensinnig und fesselnd, das auch die eigensinnigsten Stück im Ohr bleiben. Vielleicht ist das eine oder andere sogar ein Geheimtipp für die eine oder andere Minimal-Elektro oder Bat-Cave Party.

Anspieltipps sind für mich definitiv: „4 am“, „Seaside Suicide“ und „All or Nothing“.

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