Start CD / DVD Reviews Iris: Wrath (2005)

Iris: Wrath (2005)

Iris: Wrath (2005)
Iris: Wrath (2005)
Manuela Wawrzyszko
Infacted
17.08.2005

Tracklist:

  1. Lands of fire
  2. It generates
  3. Imposter
  4. Appetite
  5. Guide on raging stars
  6. 68
  7. No one left to lose
  8. Hell`s coming with me
  9. Intercede light
  10. Delivered one

Mit „Wrath“ veröffentlichen die beiden Texaner Reagan Jones und Andrew Sega ihr 3. Studioalbum und zugleich einen äußerst würdigen Nachfolger für das 2003 erschiene Album „Awaking“.

Bereits auf der letztjährigen Tour als Support von De/Vision konnten zusätzlich euphorische Fans dazu gewonnen werden, die sich dieses Album auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Das sensible Gleichgewicht aus Rock und Synthetic, der lockere Sound, die souligen und aggressiven Elemente unterstützt von einer der besten Stimmen der Szene, sorgen für ein einzigartiges Hörereignis. Im Vergleich zum Vorgänger haben dieses Mal vereinzelt spezifische Gitarren einen Einzug erhalten, die dem Sound noch mehr Platz und Flexibilität ermöglichen und eigene Regeln brechen. Jegliche Vorsicht wurde außer Acht gelassen ohne jedoch an den typischen Merkmalen zu verlieren. Während „Awaking“ mit einem Regenunwetter gleichgestellt werden kann, lässt sich dieses Werk mit einem Sandsturm vergleichen, der schneller und gemeiner verläuft. Brennende Sonne, Staub und die Abrechnung mit dem Leben wird von „Wrath“ zu einer unmissverständlichen Einleitung zermahlt.

Die Lyrics der Südstaatler ergeben aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Emotionalität eine wahre Vollwertkost und bringen jene Dinge auf den Punkt um die weniger Gefühlserprobte Menschen gern einen Bogen machen. „Wrath“ handelt von zwischenmenschlichen Situationen, in denen oft geistige Kriegsführungen entstehen, die Leiden, Erlösung und Befreiung miteinander verbinden und verdeutlichen, dass der am wenigsten bereiste Weg, der einzig begehbare ist, der zu wahrem Lohnt führt, auf dem versagen dazu gehört.

Jones und Sega gelang es auf dieser Perle, die Gitarren harmonisch einzubeten und mit einem gehörigen Seuftz-Potential zu verbinden ohne in Depressionen zu versinken und melodiöse, energische Hymnen zu erschaffen, die nie schnulzig oder oberflächlich klingen. Die ausgeklügelten, detaillierten Arrangements und der handwerklich und emotional ausgereifte Sound liefern nicht zuletzt aufgrund der außergewöhnlichen und Gänsehauterzeugenden Stimme Reagans, einen der elektronischen Höhepunkte diesen Jahres ab, durch den klar wird: Nicht der Weg zählt, sondern einzig das Ziel und die Bemühungen.

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