Toy: Arschcoole Typen. Live.

Als die junge Band aus Brighton im Jahr 2012 ihr Debüt veröffentlichte, hagelte es überschwängliches Lob in der Musikpresse. Das lag zum einen an der hypnotischen, wilden Musik, zum anderen aber auch daran, dass die Gang um Sänger und Gitarrist Tom Dougall mit ihrem Shoegaze- und Psychedelic-Update einen Style wiederbelebte, der immer noch viele Freunde in der oft sehr anglophilen 90er-sozialisierten-Musikjournaille findet.

Dennoch wusste man spätestens nach einer Liveshow von Toy, dass hier mehr als nur ein neuer Retro-Hype durch die Konzerthallen weht: Stücke wie das zwingende „Drifting Deeper“, arschcoole Bretter wie „Colours Running Out“ (das der Black Rebel Motorcycle Club wohl gerne geschrieben hätte) oder auch verwehte Balladen wie „Walk Up To Me“ wuchsen live noch über sich hinaus. Der Zweitling „Join The Dots“ folgte nur ein Jahr später und zeigte die Band bisweilen noch krachfreudiger. So massiert einem das Titelstück zum Beispiel ganze acht Minuten lang den Kopf mit seinen Feedbackwellen, während der Album-Closer „Fall Out Of Love“ dieses Entlieben in zehn atemlosen Minuten durchexerziert. Auch zukünftige Albenszenarien scheinen es in sich zu haben – die Band bestätigt, dass es bald Infos bezüglich eines neuen Werkes geben wird – ein Grund mehr sich schon jetzt auf die kommenden Termine zu freuen. Aber wie es auch klingen wird, als sicher gilt bereits jetzt: Live ist das alles noch besser. Und lauter. Ergreifender. Packender. Im Dezember kann man TOY nun endlich wieder einmal in Deutschland sehen und diese These bestätigen lassen.

Die Dates:

  • 05.12.2016 Berlin – Badehaus Szimpla
  • 06.12.2016 Köln – Blue Shell
    Tickets gibt es für 14 Euro zzgl. Gebühren.

Links:
www.thebandtoy.com

Veranstalter:
FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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