Review: Rock Hard Festival 2006

ROCK-HARD FESTIVAL 2.-4. Juni 2006 AMPHITHEATER GELSENKIRCHEN

Auch in diesem Jahr fand das diesjährige Rock-Hard Festival wieder zum vierten Mal im wunderschönen Amphitheater in Gelsenkirchen statt. Was 2002 als einmaliges Event zum 20jährigen bestehen des Rock Hard Magazins stattfinden sollte, hat sich mittlerweile als beständiges Festival etabliert.

Nach dem Motto: Von Fans für Fans. Moderate Preise, eine wunderbare Lokation mit bestem Sound und guter Sicht von allen Plätzen auf die Bühne.

 

 

Den ersten Tag bestritten die Bands: ENGEL (S), CUSTARD (D), MERCENARY (DK) und

MORGANA LEFAY (S), die der Verfasser leider wegen arbeitstechnischer Dinge nicht sehen konnte.

 

Am Pfingstsamstag ging es pünktlich um zwölf Uhr dann los mit dem Sirtaki-Intro der Power Metaller MYSTIC PROPHEY aus dem Schwabenland, als Special Guest. Die symphatischen Musiker legen sofort los mit `Shadows beyond/Master of sins` und man sah schon genau, was die Leute vor der Bühne wollten: Headbangen! Die Matten kreisten. Sänger Lia hatte die Meute von Anfang an im Griff.

Und die Menge vor der Bühne wurde immer größer und ging immer mehr mit. Jeder Song wurde mitgeklatscht oder mitgesungen. Die Band entpuppte sich als wahrer Opener, fetzende Riffs, eine geile Stimme und eingängige Hooklines…………. was man so vom Powermetal erwartet, der aber nicht zur Kategorie Kinderliedermelodien abdriftet! Ein wahrer Erfolg für die schwäbisch/griechische Band!

 

 

Um die (möglicherweise) verkaterten Festivalbesucher in Schwung zu bringen, legten die Holländer LEGION OF THE DAMNED als Frühsport-Übung ihr mitreißendes Thrash/Death-Geprügel, einer Mischung aus SLAYER/ORBITUARY/KREATOR, los und sorgten damit erneut wieder für kreisende Matten im Amphitheater.

Der Benelux-Metal mit Texten über Werwölfe oder die Legion der Verdammten kamen an! Sowohl auf, als auch vor der Bühne war Action angesagt .Die Musiker zogen ihr Programm routiniert durch und walzten das Publikum mit ihrer Musik nieder.

Man darf gespannt sein, was noch von den sympathischen Holländern zu erwarten ist. Dieser Auftritt hat alle voll überzeugt.

 

Nach den Holländern wurde es jetzt ruhiger. Die Iren PRIMORDIAL betraten nun die Bühne.

Epischer Pagan Metal war nun angesagt. Sie begannen ihr Set mit dem Titelstück ihrer gleichnamigen Neuveröffentlichung `The Gathering Wilderness`. Im Mittelpunkt der Band stand der charismatische Sänger Alan Nemcheanga, bemalt am Körper und im Gesicht mit den blauen irischen Farben.

Dieser Mann bot wirklich eine extrovertierte Show. Natürlich musste man direkt vor der Bühne stehen um ihn genauer betrachten zu können, wie er seine durchdringenden Blicke ins Publikum warf und mit großen Gesten über die Bühne lief. Der Rest der Band wurde durch seine Show zu Statisten degradiert, aber das passte hier wie die Faust aufs Auge.

Das Publikum stand diesmal eher ruhig vor der Bühne und ließ sich von den doomigen Klängen berauschen. Meines Erachtens war dies der erste Höhepunkte des Festivals.

 

Aber der nächste Kracher ließ nicht lange auf sich warten. CALIBAN aus Essen waren jetzt angesagt. Metalcore internationalen Formats. Auf der Bühne war Action pur angesagt. Vorne voran Fronter Andy Dörner, der das Publikum anstachelte und hochpushte.

Das war wirklich eine hochexplosive Mischung aus Death/Beatdowns, die durch cleane Refrains, gesungen von Gitarrist Denis Schmidt, abgerundet wurden. Die Meute vor der Bühne kochte, und es wurde sogar ein Circlepit beobachtet. Mittlerweile kam auch selbst in den Rängen Stimmung auf, das bewies, dass ihre Musik bei fast allen ankam. Hits wie ` The Undying Darkness`, `Stigmata` oder `The Beloved And The Hatred` wurden in das Rund geballert, und man merkte hier wirklich richtig, auf welch hohem Niveau CALIBAN spielte.

Daumen hoch für diese Band.

 

Nach Metalcore war jetzt wieder Powermetal aus deutschen Landen mit BRAINSTORM angesagt. Und die sind wirklich Garant für gute Stimmung im Publikum. Allen voran der sympathische Sänger Andy B. Franck. Die Band startete sofort mit `Worlds Are Coming` durch, gefolgt von Songs wie `Blind Suffering` oder `High Without Lows`. Das Publikum ging von Anfang an voll mit. Es wurde bis zum Umfallen gebangt und mitgesungen.

In der Mitte des Sets tauchte plötzlich ein Fan auf der Bühne auf und machte seiner Liebsten einen Heiratsantrag, die natürlich mit „Ja“ bewilligte. Auch Metaller können so romantisch sein!

Und danach ging es wieder in die Vollen. Granaten wie `Shivas Tears`, `Doorway To Survive` wurden ins dankbare Publikum geblasen.

Die Show endete dann leider viel zu früh mit `Ìnside A Monster`. Das Publikum gröhlte noch minutenlang den Refrain nach Beendigung des Konzerts….Gänsehautstimmung! BRAINSTORM konnten auf der ganzen Linie überzeugen. Hier stimmt alles: Geniale Hooklines, Gitarrenwände, eine tolle Performance und nicht zuletzt Sangesgott Andy, einer der besten Deutschen seiner Zunft.

 

 

Nun wurde es langsam unruhig im Publikum, denn jetzt gleich sollten NEVERMORE die Bühne betreten, die bei ihrem ersten RH-Festival leider nicht überzeugen konnten. Glücklicherweise ist der Bassist Jim Sheppard wieder mit von der Partie. Genesen von seinem Morbus Crohn, aber dafür musste Gitarrist Steve Smyth wegen einer Nierenerkrankung zuhause bleiben, die ihn leider an die Dialyse fesselt.

So mussten sich NEVERMORE mit einer Gitarre begnügen. Und diesen Job machte Jim Loomis mit Bravour. Er spielte eine mächtige Wand und schaffte es dennoch, bei den Soli

gleichzeitig für den genügenden Druck zu sorgen.

Sänger Warrel Dane war stimmlich so gut wie noch nie und heizte das Publikum tierisch ein. Die Setlist bestand aus sämtlichen Killersongs wie: „I Voyager`, `The Riverdragon Has Come`, `Engines Of Hate` oder dem Oberknaller `The Godless Endeavor`. Das Publikum bekam die volle Breitseite ab und dementsprechend tobte der Mob vor der Bühne.

Doch auch NEVERMORE kamen trotz Zugaberufe wie alle bisherigen Bands nicht zurück auf die Bühne.

 

Nun darauf folgte das Heimspiel der Gelsenkirchener Trash-Legende SODOM, die für heute

eine Special Pyro Show ankündigten, die aber sehr mau ausfiel.

Nun was soll man noch zu SODOM Auftritten sagen? Das Publikum kochte von Anfang bis Ende. Tom Angelripper bestens gelaunt, unterhielt das Publikum mit seinen typischen Einlagen. Die Setliste bestand aus allen Schaffenszeiten der Ruhrpott-Trasher, von den Uraltkrachern bis zum neuesten Material wurde in das Amphitheater reingeschleudert und so mach einer hatte bestimmt nach sechzig Minuten Spieldauer der Band Nackenschmerzen. SODOM wie man sie kennt und liebt.

Sofort im Anschluss an den Gig kam dann die versprochene Reunion der Rock Hard Hausband RANDALICA, inklusive Bobby und Bernemann von SODOM. Noch mit von der Partie war Götz Kühnemund im Anzug und Krawatte am Mikro, Chef Holger Stratmann an der Gitarre und Frank Albrecht am Bass.

Kracher wie „Tote Auffe Tanzfläche`, `Potent, Willig Und Solo` sorgten erneut für einen Moshpit vor der Bühne, und als der letzte Ton von `Nach Uns Die Sintflut` gespielt wurde, brach dann der Platzregen los.

 

Und wie der Regenguss kam, so verschwand er auch wieder, pünktlich zu Beginn des Konzerts des britischen Todesblei Flagschiffs BOLT THROWER. Diese legten sofort mit

´The IVth Crusade` los, um das Amphitheater in Schutt und Asche zu legen. Der alte/neue Fronter Karl hatte sichtlich Spaß in den Backen und grinste während des gesamten Konzerts. Knaller über Knaller reihten sich wie eine Perlenkette aneinander, über `Warmaster` bis hin zu „Cenotaph`.

Absoluter Höhepunkt zum Mitgröhlen für das Publikum war natürlich `Not Guts, No Glory`. Der Moshpit vor der Bühne war schon sehr beeindruckend. Aber jedes Konzert geht nun einmal zu Ende, und BOLT THROWER kamen dann doch wieder für eine Zugabe auf die Bühne und schmetterten noch das vorzügliche `For Victory` in das Rund.

Fazit: Durch den Wiedereinstieg ihres alten Sängers Karl hat die Band wohl einen wahren zweiten Frühling erlebt! Man merkte der gesamten Band den Spaß an, und das war auch gut so!

 

So, nun sollte der absolute Höhepunkt des Abends erfolgen, die Reunion der Schweizer Black Metal Legende CELTIC FROST, auf die wohl alle sehr gespannt warteten. Doch sofort nach dem BOLT THROWER die Bühne verlassen hatte, betrat Götz Kühnemund die Bühne und sagte zum Publikum: „Ihr werdet sicherlich gemerkt haben, dass wir BOLT THROWER etwas länger spielen lassen haben……..“

Mehr sagte er nicht, denn jetzt betrat CELTIC FROST Basser Eric Ain die Bühne und verkündete Folgendes: Leider muss ich euch eine Hiobsbotschaft überbringen. Wir können heute Abend nicht auftreten. Tom bekam während der Fahrt vom Hotel zum Festivalgelände eine schwere Nierenkolik, verursacht durch Nierensteine, so dass er ins Krankenhaus gefahren werden musste. Es tut uns sehr Leid“.

Aber statt der Buhrufe aus dem Publikum erschollen „Frost Frost-Rufe…“. Ain kündigte dann an, alles daran zu setzen, diesen Gig nächstes Jahr auf dem Festival nachzuholen.

 

Und da man das Ende des Festivals nicht einfach so beenden lassen wollte, kündigte man an, dass sich spontan SOILWORK, SODOM und NEVERMORE bereit erklärt hätten, noch ein paar Songs zu spielen. Was vom Publikum natürlich frenetisch bejubelt wurde.

 

Der zweite Tag des Rock-Hard Festivals am Pfingstsonntag begann mit hellem Sonnenschein und warmen Temperaturen.

 

Die erste Band, die auf die Bühne ging, war CRUCIFIED BARBARA aus Schweden. Die vier Schwedinnen eröffneten den Reigen mit `Play Me Hard`. Und das machten sie wirklich gut.

Da der Einlass erst später begann, waren noch nicht so viele Fans vor der Bühne, aber das änderte sich schnell.

Die Viererbande zog ihren Auftritt routiniert durch, der auch kräftig vom Publikum honoriert wurde. Sie spielten all ihre Hits von ihrem Debutalbum wie `In Distorion We Trust`, `Motorfucker´ und `Bang Hangover`. Den Abschluss bildete dann Motoerheads Coverversion `Killed By Death`, die ganz ordentlich rüberkam. Und der anwesenden Masse hat es gefallen. Und mir auch!

 

Als nächster Muntermacher im Bunde enterten die selbsternannten Heavy Rock`n Roller VOLBEAT aus Dänemark die Bühne und zeigten dem kleinen erlesenen Publikum vor der Bühne was ne´ Harke ist.

Einen Tag zuvor spielten sie in ihrer Heimat auf einem Festival als Headliner, zeigten aber hier absolut keine Müdigkeit, sondern eine energiegeladene Show. Fronter Michael Poulsen war gesanglich gut bei Stimme und bot dem Publikum was es wollte: Heavy Rock´n Roll.

 

Was danach kam, war schon außergewöhnlich. GIJORA, Death Metal aus Frankreich. Selten habe ich so eine intensive Show gesehen. Die Musik, eine komplexe Mischung aus Soundwänden, Tribalklängen, wilden Blast-Orgien, filigranen Tönen, da kam mir spontan der Gedanke an Devon Towsend und andere Konsorten. Das Stageacting war auch sehr anders als bei anderen Bands, fast wie in Zeitlupe bewegten sich die Musiker über die Bühne, bewegten sich teilweise alle zeitgleich in der gleichen Pose, es war schon eine außerordentliche Choreografie.

Das Publikum war sichtlich beeindruckt von der Band und skandierte immer wieder GIJORA GIJORA. Hier kam zum ersten Mal an diesem Tag richtig Stimmung im mittlerweile gut gefüllten Amphitheater auf. Wenn diese Band mal in eurer Nähe spielt….unbedingt hingehen! Es lohnt sich wirklich!

 

Nun wurde es Zeit für den Ripper. Mit seiner neuen Band BEYOND FEAR trumpfte der Ex-Sänger von JUDAS PRIEST und ICED EARTH hier in Gelsenkirchen mächtig auf. Von Anfang bis zum Ende gab es vollkommene metallische Bedienung.

Für seine Band hatte er sich erstklassige Musiker, wie z. B. den Leadgitarristen John Comprix geholt, die hier trotz eines schlechten Sounds in der ersten Hälfte, alles gaben, genau wie Tim „Ripper“ Owens. Tim war stimmlich super drauf und traf wirklich alle Töne, selbst in den höchsten Tonlagen. Songs wie `The Faìth, `Save Me` oder `You Will Die` kamen beim Publikum tierisch an.

Und der Ripper wollte ständig die Pommesgabeln oben sehen, kommunizierte prächtig mit dem Publikum, das ihm förmlich aus den Händen fraß. Und die Meute vor der Bühne bangte was das Zeug hielt.

Ich hoffe, dass man in Zukunft noch viel mehr von BEYOND FEAR hören wird. Denn das ist genau das Ding für den Ripper und seine Fans.

 

So, und nun wurde es im Rund noch voller, denn jetzt wurde EVERGREY aus Schweden erwartet, die anscheinend mehr Fans haben als angenommen. Ihr düsterer Prog. Metal kam hervorragend im hellen Sonnenschein an.

Eröffnet wurde das Set mit dem Oberhammer `Blinded` und tausend Kehlen sangen sofort mit. Gespielt wurde auf total hohem Niveau. Sämtliche Highlights ihrer bereits erschienenen Veröffentlichungen wurden gespielt und vom Publikum mitgegröhlt.

Mastermind Sänger und Gitarrist Thomas Englund war für seine Verhältnisse heute einmal sehr gesprächig und hatte lockere Sprüche auf Lager. Gitarrist Henrik Danhage und Basser

Michael Hankansson wirbelten wie Berserker über die große Bühne. Besonders zu erwähnen sei hier noch das Tier an den Drums Jonas Ekdahl…..Erinnerungen an die Muppetshow kamen auf. Selten habe ich so einen wild bangenden Schlagzeuger gesehen, so dass selbst Bobby von SODOM neben Jonas in der Hocke saß und nur staunte….

Hier war eine große Party am Werke. Diese Band war für wohl wirklich für die meisten einer der absoluten Highlights des Festivals.

 

Nun wird es Zeit für FINNTROLL, den Trollen aus Finnland mit ihrem Humppa-Metal. Da die Meute von EVERGREY noch gut eingeheizt war, geht hier auch die Party voll weiter. Die Musik ergreift jeden hier im Rund. Und die Crowdsurfer machten der Security vor der Bühne ziemlich viel Arbeit.

Die Band konnte einen Neuzugang in Form von Sänger Vreth aufweisen, der leider etwas unbeholfen auf der Bühne wirkte, aber seinen Gesangspart ganz ordentlich machte. Der Rest der Band war stets in Bewegung um die Meute anzuheizen, die dabei voll abging.

Auch hier konnte man es wieder sehen, dass auch die Black angehauchte Musik bei Tageslicht voll und ganz zündet. Die Meute rastete voll und ganz aus, es gab sogar eine Polonaise quer durch den Innenraum. Daumen hoch.

 

Als nächste Band im Bunde betraten dann die schwedischen Melodic-Death-Combo SOILWORK die Bühne und legten fulminant los. Dieser Musik kann man sich ebenfalls nicht entziehen. Mitreißende Riffs, aggressiver Gesang, der nahtlos in hinreißende Melodien übergeht, harmonische Keyboardmelodien, dazu die geballte Bühnenshow von Fronter Speed,

der aber natürlich noch von Basser Ola Flink übertrumpft wurde. Dieser rannte wie ein Derwisch über die Bühne und poste was das Zeug hielt. Sehr unterhaltsam.

Übersongs wie `Rejection Role`, `Light The Torch`, `Follow The Hollow` und `Stabbing The Drama` wurden vom Publikum laustark mitgefeiert.

Der Pit ging total ab und die Security hatte wieder einmal viel zu tun. Auch hier heiß es wieder: Daumen hoch für den sehr erfrischenden Auftritt der sympathischen Schweden.

 

Die drittletzte Band im Bunde waren die amerikanischen Prog.Veteranen FATES WARNING, die schon von vielen hier im Runde sehnsüchtig erwartet wurden.

Und das was sie boten, war ein Auftritt allererster Güte. Ein perfekter Sound, eine wunderbar tight spielende Band, Über-Basser Joe Vera, Gitarrist Jim Matheos und Sänger Ray Alder, überzeugten in allen Dingen. Die Band wirkte sehr zurückhaltend, hier war nur die Musik im Vordergrund.

Stücke vom neuesten Album „X“, aber auch ältere Sachen wurden vom Publikum frenetisch umjubelt und bei Stücken wie ´One` und `The 11th Our`sogar mitgesungen.

Fazit: Ein wundervoller Auftritt, der dem Publikum wohl sehr gefallen hat.

 

Nun gab es eine etwas längere Umbaupause und pünktlich um 21.30 Uhr ging dann hier voll die Post ab. EDGUY legten voll mit `Lavatory Love Machine` los, der sofort nahtlos in `Babylon` überging.

Und das Publikum rastete kollektiv aus. Entweder man hasst oder liebt EDGUY. Aber entziehen kann man sich dieser Band live wirklich nicht. Sie sind der absolute Überhammer.

Allen voran Fronter Tobias Sammet, der die ganze Bühne komplett ausnutze und die Meute mit seinen Sprüchen hochwiegelte und zum Lachen brachte. Mal ehrlich, gibt’s es einen wirklich besseren deutschen Shouter?.

Die Band war arschtight eingespielt und alle Musiker hatten auf der Bühne ihren Spaß und machten auch ihre Späße. Fun-Metal eben.

Der Sound kam druckvoll und glasklar aus den Boxen, und die Songauswahl war vom allerfeinsten. Songs wie `Fucking With Fire`, `Vain Glory Opera` oder `Mysteria` oder der Überhammer `Sacrifice` wurden vom Publikum total abgefeiert.

Was soll ich jetzt eigentlich noch schreiben. Ich kann nur sagen. Ein Gig der Superlative….und hier hatte die Security wirklich am meisten zu tun, so viele Crowdsurfer wie hier gab es bei keiner anderen Band.

 

Doch es gibt sie, die Steigerung zur Superlative………Was danach kam war einfach nur noch grandios. DIO in Höchstform.

Das Konzert begann mit `Children Of The Sea` und dann wurde das gnadenlos Best-Of Programm abgespult: `Holy Diver`, `Rainbow In The Dark`, `Man On The Silver Mountain`, `The Last In Line`….und so weiter und so weiter. Und der kleine Mann, mittlerweile 62 Jahre alt, sang wie ein junger Gott und so bewegte er sich auch über die Bühne.

Seine Mitmusiker, eine All-Star Band: Rudy Sarzo (b), Craig Goldy (g), Simon Wright (dr) u. Scott Warren (key) waren hervorragend aufeinander eingespielt, diverse Soloparts der einzelnen Musiker rundeten das ganze Konzert, abgerundet durch eine exzellente Light-

Show.

Das Publikum war total aus dem Häuschen und feierte jedes Stück und jeden Solopart der einzelnen Musiker total ab. Eine musikalische und optische Steigerung war hier wirklich nicht mehr möglich.

Und mit `Heaven And Hell` verabschiedete sich dann DIO in dieser denkwürdigen Nacht um ein Uhr, leider ohne noch einmal für eine Zugabe zurück auf die Bühne zu kommen.

 

 

Das Rock-Hard Festival 2006 war wieder einmal ein rundum gelungenes Festival. Hier stimmte alles! Ein Festival von Fans für Fans…….

 

Bis 2007!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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