Voodoo Vegas: Freak Show Candy Floss (2016) Book Cover Voodoo Vegas: Freak Show Candy Floss (2016)
Hard-Rock
Jimmy Silver Records (in-akustik)
18.11.2016
www.voodoovegas.com

Tracklist:

  1. Backstabber
  2. Long Time Gone
  3. Resolution
  4. Killing Joke
  5. Lady Divine
  6. Poison
  7. Black Heart Woman
  8. Sleeping In The Rain
  9. I Hear You Scream
  10. Walk Away

 

Sobald eine Band „Aerosmith“ oder „AC/DC“ als Inspirationsquellen nennt, sind die Ohren der Hard-Rock Familie natürlich sofort gespitzt. Die Herren aus dem Südwesten des Britischen Empires veröffentlichen mit „Freak Show Candy Floss“ ein ungewöhnliches Album, das die eigene Interpretation von Hard-Rock auf die Spitze treibt.

„Backstabber“ als Opener zerstreut auch die letzten Zweifel. Irgendwo zwischen „Steel Panther“ und „Aerosmith“ legt die Band ein musikalisches Zeugnis über ihre favorisierte Periode des Hard-Rocks ab. Typisch 80er Jahre, dennoch tagesaktuell, einen derartigen Spagat schaffen nur wenige Bands. „Long Time Gone“ fehlt es deutlich an Geschwindigkeit, ansonsten handelt es sich hier um eine solide Songwriting-Qualität, au der sich aufbauen lässt. Ein ganz anderes Brett hingegen ist „Resolution“. Beginnt die Band den Track eher ruhig, explodiert dieser Beitrag bei fortschreitender Spielzeit förmlich. Eine Energie-Nummer, die mensch immer wieder hören kann. Verrucht und mit einer rotzigen Attitüde präsentiert sich „Lady Divine“. Diese Nummer bringt vergangene Jahrzehnte des Rocks wieder ins Tagesgeschäft. Beschwingt und dennoch knallhart zeigt sich „Black Heart Woman“. Ein idealer Radio-Song, der direkt in die Gehörgänge geht und dem ZuhörerIn eine positive Grundstimmung vermittelt. Die Folk-Ballade „Sleeping In The Rain“ erzeugt Lagerfeuer-Romantik. Sanfte Akustik-Gitarrenklänge bilden hier die Basis für einen eingänglichen Song, den mensch einfach lieben muss.

Zum Abschluss explodiert das Album nochmal förmlich mit „Walk Away“. Beste Hard-Rock Kost, die einfach auf einer großen Bühne dargeboten werden muss. Die Engländer haben mal wieder voll ins Schwarze getroffen und präsentieren ein geniales Album, das die besten Eigenschaften aus vergangenen Jahrzehnten mit der Gegenwart verbindet.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.