The Crüxshadows: Dreamcypher (2007) Book Cover The Crüxshadows: Dreamcypher (2007)
Valerie Rentsch
Dancing Ferret Disc
19.01.2007
www.cruxshadows.com

Tracklist:

  1. Pygmalion's Dream
  2. Windbringer
  3. Sophia
  4. Defender
  5. Perfect
  6. Elissa
  7. Eye of the Storm
  8. Ariadne
  9. Sleepwalking
  10. Solus
  11. Dido's Reply
  12. Memorare
  13. Birthday
  14. Kisses 3

Mit „Dreamcypher“ veröffentlichen die US-amerikanischen „Crüxshadows“ nun schon ihr siebtes Album. Auf ihrem neusten Werk gibt es popigen Goth-Elektro zu hören, der Winterdepressionen melodisch wegstreichelt und gestressten Seelen eine leichte Massage gönnt. Besonders gelungen ist dabei stets das Zusammenspiel von elektrischer Geige, Gitarre und Synthesizern. Es entstehen Melodien, die einfach gut tun. Besonders herausstechend sind dabei „Perfect“, das man schon bald mitzusingen beginnt, und „Birthday“, mit dem Fronter Rogue dem Hörer einen Neuanfang gönnt: „Today is your birthday…“

Die teils auf sechs oder sieben Minuten Spiellänge ausgearbeiteten Songs lassen viel Zeit, mal abzuschalten und Sänger Rogue´s Gedanken zu lauschen. Denn auch wenn seine Gesangsleistung lange nicht die Beste ist, überzeugt seine Stimme durch Charakter und Wiedererkennungswert.

Seine Texte handeln zumeist von Gefühlen, dabei vor allem von Liebe und ihrem schmerzhaftem Teil. In ihnen stützt Rogue sich nicht selten auf Geschichten der griechischen Mythologie, so beispielsweise in „Ariadne“. Rogue macht in seinem Song dem Mädchen Mut, das von ihrer großen Liebe verlassen worden ist. Auch das Stück „Elissa“, in dem Didos (=Elissa) ermordeter Mann Sychaeus durch Rogue spricht, bezieht sich auf diese Zeit. In dem kurzen, mystischen Gedicht „Dido´s Reply“ antwortet die phönizische Prinzessin darauf.

Insgesamt ist es ein sehr seichtes Album geworden, das für jene unter uns, die sich auch gern mal von Hass und Aggression entfernen, ein Genuss sein wird. Denn auch wenn kaum einer der Songs beim ersten Hören hängen bleibt, überzeugt „Dreamcypher“ im Endeffekt durch wundervolle Melodien, Charakter und geballte Emotionen.

Vorheriger ArtikelFinntroll: Ur Jordens Djup (2007)
Nächster ArtikelOmega Lithium: Dreams in Formaline (2009)
Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.