Limbogott: Pharmaboy (2006) Book Cover Limbogott: Pharmaboy (2006)
Peggy Graßler
Tiefdruck Musik
12.05.2006
www.limbogott.de

Tracklist:

  1. Cut Throat
  2. In Hell They Didn’t Want Me
  3. J. Edgar
  4. Napalm Holiday
  5. Nerve
  6. Mason on Mason
  7. Ambush
  8. Annoy-O-Meter
  9. Shit Fueled
  10. Bleed Out
  11. Amazing Things
  12. Minus Man
  13. Eraser v1.0
  14. Pharmaboy
  15. Thai Train
  16. Mental State
  17. Drift Under Water
  18. On All

Da ist sie wieder, die Ausnahmeband aus dem Norden Deutschlands, welche in letzter Zeit nicht nur durch ihre genial inszenierten Shows und bizarr gestylten Musiker ins Auge fiel, sondern die auch mit ihrem Debüt die Szene in Sachen Musik recht heftig aufgewühlt haben.

LIMOGOTT haben ihr zweites Album am Start, und nun heißt es abzuwarten, ob auch dieses wieder so reinhaut, wie das Debüt.

Eine ziemliche Fanschar hat sich schon um die Exoten gesammelt, dies war auf den Festivals und Konzerten nicht zu übersehen, und ich glaube, diese wird mit PHARMABOY sicher noch um einiges größer werden.

Auf der neuen Scheibe gibt’s größten Teils wieder voll eins auf die Fresse, und die Boxen klirren und vibrieren, dass ich nicht Nachbar sein möchte. Die Jungs nehmen sich nach wie vor kein Blatt vor den Mund und heizen größtenteils (vor allem in den Refrains) durch das Album, wie wir sie schon kennen.

Härter und aggressiver kommen die Jungs zurück, und dies wird verstärkt durch die perfekt gesetzten Gitarrenwände, welche im Raum stehen wie ne Bleiwand, und den passend arrangierten elektronischen Einlagen und Spielereien, welche mal mehr im Hintergrund agieren, aber auch bei manchem Track die Hauptrolle übernehmen. Auch der Wechselgesang der Beiden Sänger Lard Mason und Limbosonic, gibt das wieder typische Bild für Limbogott. Gibt sich der eine stimmlich, ich will es mal als fast schon normal bezeichnen, gibt Sänger Nummer zwei den aggressiven Gegenpart und kommt heftig böse und garstig zum Zuge. Ne Menge Wut und Hass scheinen die Limbogötter da wieder verarbeitet zu haben, um mit so viel Energie loszulegen.

Trotz aller Härte und Aggressivität, welche die Band an den Tag legt, ist es nicht nur ein endloses Getöse welches hier abgeht, nein… man ist ganz in Limbogott Manier auch in gewisser Hinsicht melodiös, und man kann es kaum glauben, hier und da auch mal etwas leiser… okay, diese Anwandlungen sind aber sehr karg gesät, wäre es sonst Limbogott?

PHARMABOY besteht in vielerlei Hinsicht aus Gegensätzlichkeiten, welche super miteinander harmonieren, und daher ein phantastisches und megageiles Gesamtwerk im Gewand des Industrial Rock ergeben, welches das Gehirn mal so richtig durchpustet.

18 Tracks voller Energie, Tempo und Härte gibt’s also auf die Ohren, und das hinterlässt ganz sicher Spuren. Es warten so einige Überraschungen auf euch, da könnt ihr schon mal sicher sein.

Also meinen Segen haben die Jungs, diese geile Scheibe auf die Leute loszulassen, damit auch der letzte mal aufwacht um aus seinem alten Ohrensessel aufzustehen und mal kräftig abzurocken!

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.