Heldmaschine: Himmelskörper (2016) Book Cover Heldmaschine: Himmelskörper (2016)
Neue Deutsche Härte (NDH)
Mp-Records (Soulfood)
04.11.2016
www.heldmaschine.de

Tracklist:

  1. R
  2. Himmelskörper
  3. Auf Allen Vieren
  4. Die Braut, Das Meer
  5. Alles Eins
  6. Die Maschine Spricht
  7. Sexschuss
  8. Kein Zurück
  9. Spieglein, Spieglein
  10. Gegenwind
  11. Das Maß Ist Voll
  12. Dünnes Eis

 

„Heldmaschine“ galten lange Zeit als DER Geheimtipp der NDH-Szene. Diese Band ist ein Parallelprojekt zu der bekannten „Rammstein“-Coverformation „Völkerball“, die bereits riesige Erfolge einfahren konnte. Nun steht mit „Himmelskörper“ eine CD aus dem eigenen Hause auf dem Programm. Schaffen es die Herren mit „Himmelkörper“ nach den Sternen zu greifen?

Ironisch und sarkastisch zeig man sich bei „R“. Eine kleine, amüsante Anspielung auf eine Berliner Band, die mit dem rollenden R ein Wahrzeichen in der Szene erschaffen hat. Der Titeltrack „Himmelskörper zeigt sich deutlich düster. Hier wird mit harten Electro-Anleihen experimentiert. Ein interessanter Beitrag, der pünktlich zum Refrain explodiert. Im Hause „Heldmaschine“ spielt man gern mit der deutschen Sprache, das Ergebnis dieses Erkennungsmerkmales kann man bei „Auf allen Vieren“ bewundern. Ein anzüglicher Track, der sicher den Sprung auf die Bühne schaffen sollte. Romantisch-verträumt zeigt man sich bei „Die Braut, das Meer“. Eine Power-Ballade, die insbesondere NDH-Fans begeistern sollte. Eine gute Melodie bildet die Basis für einen kraftvollen Song, den man so schnell nicht mehr vergisst.

„Alles Eins“ entwickelt sich zu einer der schnellsten Nummern des Albums. Hier ist gute Laune garantiert. Der passende Soundtrack für den nächsten Club-Abend, mit gesellschaftskritischen Anspruch. Sicher eine ungewöhnliche Kombination, aber langweilig war diese Band eh noch nie. Die Single „Sexschuss“ dürfte schon allein wegen des Namens für ordentlich Aufsehen gesorgt haben. Ein knallharter Text trifft auf unbarmherzige Beats, denen man sich nicht entziehen kann. Ein lüsternes Stöhnen im Hintergrund rundet den Track perfekt ab. Fans der alten NDH-Schule wird „Spieglein, Spieglein“ gefallen. Hier vereinen sich Härte und Lyrics und erschaffen einen Clubhit, der die schwarzen Tanztempel der Republik im Sturm erobern sollte. „Gegenwind“ ist ein experimentelles Stück, das sich durch den Songverlauf sehr interessant präsentiert. Mit „Dünnes Eis“ beenden die Herren dann ihr neustes Werk. Ein echter Brecher, der nochmal ein akustisches Feuerwerk zum Abschluss abfeuert.

Fazit:
„Heldmaschine“ haben ein Album produziert, das sowohl tanzbar als auch gesellschaftskritisch ist. Während „Sexschuss“ die pornographische Überflutung im Internet anprangert, zielt „Dünnes Eis“ auf unsere Gesellschaft und deren werte und Vorstellungen. „Himmelskörper“ ist eine CD, die wohl in jede NDH-Sammlung gehört.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.