ASP: Fremd (2011) Book Cover ASP: Fremd (2011)
Trisol Music Group
21.10.2011
www.aspswelten.de

Tracklist:

  1. A Prayer For Sanctuary
  2. Wechselbalg
  3. Eisige Wirklichkeit
  4. The Mysterious Vanishing Of The Foremar Family
  5. Rücken An Rücken
  6. Angstkathedrale (Canterbury Version)
  7. Schön, Schön, Schön
  8. FremdkörPerson, Erstens
  9. Unverwandt

ASP ist bekannt dafür in ihren Alben schöne Geschichten erzählen zu können. Dieses neue Album soll, wie vorher der Zyklus des „Schwarzen Schmetterlings“ in eine neue Reihe an Erzählungen anstimmen. Dabei gibt es zusätzlich eine Version mit zwei CDs, wobei mir die einfache Version vorliegt. Daher beschränke ich mich auch absolut auf diese. Lange hat man nun gewartet, wie es mit ASP musikalisch weitergeht. Immerhin ist die Saga vom „Schwarzen Schmetterling“ mit derart viel Liebe und Erfolg bei den Fans angekommen, dass man sich ASP OHNE diesen kaum mehr vorstellen kann. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum die neue Geschichte mit eben jenem Schmetterling auf dem Cover gestaltet wurde.

Musikalisch indes kommt dieses Album nicht an die gesteckten Erwartungen heran. Wohl zum Teil einfach genial düster und kraftvoll aber auch nicht immer einfach. Sich zum Beispiel wie bei „Angstkathedrale“ über 17 Minuten auf einen Song einlassen ist nicht immer leicht.

„Eisige Wirklichkeit“ klingt wiederum wie eh und je. Zwar musikalisch perfekt, aber auch sehr nach einem etwas eingefahrenen Songaufbau, was den Song sicherlich nicht schlechter macht, nur eben nicht wirklich innovativ und „neu“. Ebenso ist auch „Wechselbalg“ gestrickt. Jedoch mit ungewöhnlichem Gitarrensolo zwischendurch. Das riecht förmlich nach einem plötzlichen Metaleinschlag ohne jedoch dahin abzudriften. Auch ist der Song, wie schon live gesehen, sehr schön eben für Fans zum Mitsingen.

Dabei kommt aber bei mir in Gänze nicht so der entscheidende Funke zum glühen. Das Album in des gefällt einerseits und ist, was man nach do viel Erfahrung auch erwarten dürfte, perfekt eingespielt. Die Texte sind ebenso ansprechend und zweideutig zum Denken anregend, wenn man möchte. Aber ASP ist einfach für mich etwas, das live um viele Stufen besser ist. So ein Album dient dann doch eher als Erinnerungsstück für einen Konzertbesuch. Denn so bekommt man, wenn eben nicht im Zweifel auf DVD, den richtigen Eindruck zu den Stücken. So vergeht mit „Rücken An Rücken“ in vielen Passagen die Lust zum Zuhören. Und obschon beim letzten Song „Unverwandt“ einfühlsame Streicher mit ASPs kraftvoller Stimme zu einem ruhigen Abgang führen, ist mir dafür entweder der Song mit über 10Minuten zu lang gezogen oder aber das Ende zu plötzlich.

Fans indes werden mir sicher widersprechen. Das Album ist schon in den Top Ten der Media Control und die aktuelle Tour wurde wegen der sehr starken Resonanz gleich um ein halbes Dutzend Zusatzkonzerte ausgedehnt. Solltest du dich nicht sicher fühlen, gerade weil die Snippets bei Amazon einfach zu kurz sind für eine Kaufentscheidung, dann geh aufs Konzert. Dort wirst du zwar auch nicht alle Songs hören, aber sicherlich einen weiteren Eindruck von dem bekommen, was dich erwartet. Wie schon gesagt. Fans können wohl unbedenklich zugreifen. Mit kleinen Schwächen und manchmal eben doch etwas arg ausufernden Songlängen ganz sicher ein echtes ASP-Album.

Anspieltipps:  

  • „A Prayer For Sanctuary“
  • „Angstkathedrale (Canterbury Version)“
  • „Eisige Wirklichkeit“
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.